KommentarBei Lindlars Planungsdebakel bleibt auch der Rat Antworten schuldig
Lindlar – Fehler können passieren, gerade bei komplexen Projekten wie dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (Isek). Dass Lindlars Verwaltung und das Planungsbüro die niedrigere Förderung erst per Zufall mitbekommen haben, ist das eine. Dass die geänderte Kostenplanung für den Park Plietz nicht aufgefallen ist, das andere.
Die CDU stellt den eigenen Bürgermeister an den Pranger
Die Fehler sind ärgerlich und haben eine schnelle Reaktion von Verwaltung und Politik und entsprechende Mehrarbeit erfordert. Ob ein Schaden entstanden ist, kann noch nicht abgeschätzt werden. Dass die CDU bei der Diskussion darüber ihren eigenen Bürgermeister an den Pranger stellt und Aufklärung fordert, wirft ein bezeichnendes Bild auf das aktuelle Verhältnis. Dass ausgerechnet die Grünen dem Bürgermeister beistehen, ist auch bemerkenswert.
Bei dem ganzen Geplänkel darum, wer denn jetzt Schuld ist, bleibt aber die entscheidende inhaltliche Diskussion außen vor. Auch wenn es eine neue Förderung klappen sollte, muss die entscheidende Frage, doch sei: Welche Projekte kann sich die Gemeinde leisten, welche Umgestaltung ist erforderlich, welche dient überwiegend der Optik.
Die Politik hätte Prioritäten setzen müssen
Spätestens seit bekannt wurde, dass die Förderung des mehr als elf Millionen teuren Isek nur noch 50 Prozent beträgt, hätte auch die Politik über die Prioritäten beraten müssen. Wenn die Mittel deutlich begrenzt sind, ist es kaum nachzuvollziehen, dass in einem ersten Schritt mit der Umgestaltung des Bereiches rund um das Kulturzentrum begonnen werden soll. Eine optische und gestalterische Aufwertung ist sicher schön, aber ist sie erforderlich und vorrangig?
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