KommunalwahlCDU-Bewerber Matthias Thul will mit Ideen die Arbeit prägen
Bergneustadt – Die Frage hat Matthias Thul schon x-mal gehört, denn sie liegt auf der Hand. Nein, sagt der 40-Jährige deshalb wie aus der Pistole geschossen, er werde kein von der CDU-Führung ferngesteuerter Bürgermeister sein, wie es ihm seine Konkurrenten unterstellen.
Die Christdemokraten hatten 2018 vergeblich versucht, Thul als Beigeordneten in der Verwaltungsspitze neben Amtsinhaber Wilfried Holberg zu platzieren. Er wurde aber nur dessen Allgemeiner Vertreter und ihm weisungsgebunden. „Ich bin in der CDU, ich bin gerne in der CDU, aber ich gehöre ihr nicht“, stellt Thul klar. Deswegen erstellt er auch sein Wahlkampfmaterial und seinen Internetauftritt selbst. Thuls Karriereplanung hatte das Bürgermeisteramt bei seinem Wechsel in die Feste zwar im Blick, eingerichtet hatte er sich jedoch zunächst auf eine zweite Amtszeit Holbergs. Aber auch schon nach zwei Jahren im Rathaus fühlt sich Thul für die Aufgabe gut gerüstet.
Ideen statt Ideologien
Unter den vier Bürgermeisterkandidaten ist Thul der einzige Verwaltungsfachmann. Einen solchen brauche das Rathaus auch: „Wir sind eine kleine Verwaltung, da muss jeder Verwaltung können und auch der Bürgermeister Sachbearbeiter sein.“ Er müsse die Bauleitplanung ebenso aus dem Effeff kennen wie die zahllosen Förderprogramme. „Der Bürgermeister muss jederzeit sprechfähig sein, er darf sich nicht erst groß im Rathaus erkundigen müssen.“ Als größtes Problem Bergneustadts sieht Thul die hohen Soziallasten und das niedrige Durchschnittseinkommen in der Stadt. Platz 340 von 369 Kommunen im Land, das sei nicht gut. Gewerbegebiete, mehr Wohnbauflächen und dann mehr zahlungskräftige Einwohner sollen das ändern.
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Auf Thuls To-do-Liste als Bürgermeister ganz oben steht die Umsetzung des Regionale-A-Stempels für die Altstadt samt neuem Kulturtreff Jägerhof, mit dem Thul fest rechnet. Und die Einstellung eines Klimaschutzmanagers, bei dem die in der Verwaltung verstreuten Aufgaben des Umwelt- und Naturschutzes gebündelt werden.
Als erstes aber will er den Stadtrat auf die Schulbank setzen, damit künftig nur noch formal richtige Anträge gestellt werden. In einer gemeinsamen Klausurtagung aller Mitglieder will er zudem versuchen, das „ideologieverbaute Denken“ zu durchbrechen. Ideen statt Ideologien, so stellt sich Thul die Zusammenarbeit von Rat und Verwaltung künftig vor. Das klingt nicht nach einem ferngesteuerten Bürgermeister. (kn)