KommunalwahlSPD-Kandidat Thomas Stamm will erneuerbare Energien antreiben
Bergneustadt – Eigene Stadtwerke, davon ist Thomas Stamm überzeugt, wären Bergneustadts richtiger Weg in die Zukunft. Statt den großen Energiekonzernen jährlich zweistellige Millionenbeträge zu überweisen, bleibe mit Stadtwerken und möglichst viel vor Ort produzierter, CO2 -neutraler Energie so viel Wertschöpfung in der Stadt, „dass die Leute noch in 20 Jahren das Grinsen nicht aus dem Gesicht bekommen“.
Stamm will Bergneustadt zum Vorreiter für erneubare Energien in Oberberg machen. Vor dem Hintergrund der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens bleibe ohnehin keine Alternative: „Also warum nicht vorne sein statt hinterherzurennen?“ Moderne Unternehmen suchten moderne Standorte. Ein Gewerbegebiet, dessen Firmen mehr Energie produzierten als sie selbst verbrauchten, wäre so ein Vorzeigeprojekt – und ein Alleinstellungsmerkmal für Bergneustadt. Digitalisierung, Fahrradwegenetz, moderner ÖPNV – seine Generation, sagt Stamm, müsse handeln, um Dinge zu beginnen, die die Stadt morgen brauche.
Dinge sollten sich rechnen.
Es ist Stamms zweite Kandidatur nach 2009. Er ist Jurist und Unternehmer, verdient sein Geld mit Fotovoltaikanlagen. Bei seinen beruflichen Stationen habe er beides gelernt, Wirtschaft und Verwaltung. „Und als Bürgermeister muss man beides können, um auf Augenhöhe mitreden zu können.“ Als Geschäftsmann weiß er: Dinge sollten sich rechnen. Stadtwerke würden das ebenso tun wie ein Ärztehaus, das die Stadt brauche, um die medizinische Versorgung ihrer Bürger dauerhaft zu sichern.
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„Am Förderknochen durch die Manege geführt zu werden“, ist Stamm ein Greuel, denn so bestimmten andere, welche Projekte in der Stadt realisiert werden und welche nicht. Die Altstadt und der Jägerhof sind aktuelle Beispiele. Natürlich sei es schön, beides mit Millionen an Fördergeldern herzurichten – der Jägerhof sei schließlich „das Wohnzimmer der Bergneustädter SPD“. Stamm sähe das Geld dafür aber trotzdem lieber in städtischer Hand und in Investitionen gesteckt, die helfen, die Finanzlage der Stadt und ihrer Bürger zu verbessern. So lasse sich dann auch die hohe Grundsteuer B wieder senken und auch wieder mehr Personal in der Verwaltung anstellen, um die Zukunftsaufgaben zu stemmen.
Dazu zählt die bessere Integration der 25 Prozent muslimischstämmigen Bergneustädter – auch durch einen Konsens beim Moscheebau. Solange jede Seite auf ihren Forderungen beharre, sei der nicht möglich. (kn)