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KommunalwahlUWG-Chef Jens-Holger Pütz bewirbt sich als konservativer Lokalpatriot

Lesezeit 2 Minuten

Jens-Holger Pütz ist überzeugt: Wenn er es in die Stichwahl schafft, ist alles möglich, auch seine Wahl zum Bürgermeister.

Bergneustadt – Auch für Jens-Holger Pütz ist es die zweite Bewerbung um das Bürgermeisteramt. Trat er 2014 vor allem an, um durch die damit verbundene größere öffentliche Aufmerksamkeit mehr Stimmen für die von ihm angeführte Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) zu sammeln, geht es ihm diesmal um mehr. Sein Ziel ist, es in die Stichwahl am 27. September zu schaffen. „Dann“, sagt er, „ist alles möglich.“ Und die UWG soll zweitstärkste Fraktion im neuen Stadtrat werden.

Pütz, der Franz-Josef Strauß und Wolfgang Bosbach seine politischen Vorbilder nennt, setzt diesmal bewusst auf die konservativ-lokalpatriotische Schiene. Modernisierung um des Modernseins willen, ist nichts für ihn. Wenn der Jägerhof in der Altstadt zum Kulturtreff umgebaut wird, soll das Notwendigste ruhig modernisiert, aber ansonsten möglichst wenig verändert werden. Dasselbe gelte für die Altstadt insgesamt.

Die konservativen Bergneustädter im Blick

Pütz und seine UWG haben die konservativen Bergneustädter im Blick und jene, die mit der CDU unzufrieden sind. Davon gebe es in der Stadt einige, denn die CDU habe unter Angela Merkel christliche Werte wie Familie und Respekt vor Älteren „verraten“, stellt Pütz wenig diplomatisch, aber seinem Credo folgend fest: „Ich sage, was ich denke, und ich denke, was ich sage.“

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Dass er ziemlich weit rechts im Parteienspektrum fischt, räumt er ein, zieht aber einen klaren Trennstrich zur AfD und zitiert leicht abgewandelt sein Vorbild Strauß, der bekanntlich sagte, rechts von seiner CSU dürfe es keine andere demokratisch legitimierte Partei geben.

Nah am Tagesgeschehen orientiert

Pütz hat seine Wahlkampfthemen nah am Tagesgeschehen orientiert: Lebensmittelnahversorgung, schnelles Internet, keine Hallenbenutzungsgebühren für die Sportvereine und der Erhalt des Freibads. Das sieht Pütz immer wieder in Gefahr, weil es im Rathaus Stimmen gebe, die dem Bad gerne den Geldhahn zudrehen würden.

Nach wie vor politisches Alleinstellungsmerkmal der UWG ist die strikte Ablehnung eines Moscheeneubaus, solange der Moscheeverein sich nicht von seinem Dachverband Ditib lossagt und die Bergneustädter in einem Bürgerbegehren darüber abgestimmt haben, ob sie überhaupt einen Moscheeneubau in der Stadt haben wollen.

Dass er mit dieser Haltung von Anfang an die überwiegend aus Muslimen bestehende Freie Wählergemeinschaft Bergneustadt (FWGB) gegen sich aufbringen wird, ist Pütz klar. Er freue sich schon „auf die lebhaften Debatten“ im neuen Stadtrat, sagt er. (kn)

www.uwg-bergneustadt.de