Kommunalwahl in WaldbrölLarissa Weber ist die erste Frau auf dem Chefsessel
Waldbröl – Die meisten hatten ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet, doch als aus den Bezirken die ersten Zahlen vorliegen, wird bereits deutlich: Waldbröl hat ab November eine Bürgermeisterin. Die heißt Larissa Weber, ist 41 Jahre alt und die erste hauptamtliche Verwaltungschefin überhaupt, denn bisher hat es in der Marktstadt allein ehrenamtliche Bürgermeisterinnen in erster und zweiter Stellvertreterschaft gegeben.
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4528 Waldbröler haben der parteilosen, von SPD, FDP und UWG getragenen Kandidatin am Sonntag das Vertrauen ausgesprochen. „Viel geschlafen habe ich nicht“, sagt Larissa Weber, den Montag hat sie sich vom Job im Reichshofer Rathaus frei genommen. „Wir haben gefeiert und aufgeregt bin ich immer noch.“ Ihr Kontrahent, der ebenfalls parteilose Achim Bursche, nominiert von CDU und den Grünen, hat dagegen nur 2442 Wähler auf seine Seite geholt.
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Mehr Sitze für CDU und SPD
Wenn der neue Stadtrat startet, dann nehmen im Bürgersaal 42 statt bisher 34 Mandatsträger Platz. Zwar bekommen die CDU und die SPD jeweils einen Sitz mehr, doch haben die Großen kräftig an Stimmen verloren. So gehören sechs dieser Stühle der UWG (2014: vier), fünf den Grünen (drei) und fünf der FDP (drei). Alle drei haben in der Wählergunst tüchtig zugelegt – für Roger Helzer (UWG) keine Überraschung: „Wir haben bei den Waldbrölern eine gewisse Verdrossenheit gespürt, während wir immer auf gutes Feedback gestoßen sind.“ Davon berichtet eine glückliche Claudia Hein (Grüne) ebenso, sie habe das Ergebnis also durchaus erwartet: „Wir haben deutlich gemacht, wofür wir stehen.“ Und dass Larissa Weber Bürgermeisterin wird, ist für Herbert Greb (FDP) nicht weniger als die Erfüllung eines Traumes. „Natürlich sind wir auch mit dem eigenen Ergebnis hochzufrieden.“
Für die CDU werde die Situation künftig nicht leichter, „aber sicher spannender“, ahnt Jürgen Köppe, Vorsitzender des Stadtverbandes. „Klar, wir haben Federn gelassen, und trotzdem ist es für die CDU eigentlich ganz gut gelaufen.“ Trauer und herbe Enttäuschung dagegen bei der SPD. „Nach Jahren wachsender Zustimmung hatten wir ein erneut besseres Ergebnis erwartet“, erklärt SPD-Mann Bernd Kronenberg. Nach 29 Jahren im Rat, davon 21 Jahre als Vorsitzender der Fraktion, nimmt er Abschied, „und das ohne Wehmut“. Es sei an der Zeit gewesen, Jüngeren Platz zu machen.