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Kampf um StammplatzMerle Barth will ihre Position bei Turbine Potsdam zurückholen

Lesezeit 3 Minuten

Gegen Bayern München im letzten Spiel vor der Winterpause überzeugte Merle Barth von Beginn an.

Nümbrecht/Potsdam – Nümbrecht, Madrid, Potsdam – so lauteten die Stationen von Merle Barth in der Winterpause. Nach dem Hinrunden-Abschluss zog es die 27-jährige Fußballerin von Bundesligist 1. FFC Turbine Potsdam zunächst für knapp eine Woche zu Familie und Freunden in die oberbergische Heimat, ehe sie den Jahreswechsel in Madrid verbrachte.

„Das war eine schöne Zeit und beides hat sehr gutgetan. Es hat mich gefreut, dass wir uns im Kreise der Familie rund um Weihnachten alle zusammengefunden haben – das gelingt im Jahr sonst kaum noch“, berichtet Merle Barth.

Platz drei ist ein ambitioniertes Ziel

In Nümbrecht und beim Städtetrip nach Madrid hat die langjährige Bundesliga-Spielerin viel Energie getankt für die anstehende Rückrunden-Vorbereitung. Denn Barth hat sowohl mit der Mannschaft als auch persönliche ehrgeizige Ziele.

Die Potsdamerinnen überwintern auf Rang fünf, schielen bei sechs Punkten Rückstand und einem Spiel weniger allerdings noch Richtung drittem Platz, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. Diesen belegt derzeit die TSG Hoffenheim, auch Eintracht Frankfurt mischt noch mit.

In der Vorsaison scheiterte Potsdam als Vierter knapp hinter Hoffenheim und verpasste damit den Traum von der Königsklasse. „Wir wissen, dass Rang drei ein ambitioniertes Ziel ist, doch wir haben den Anspruch, dass wir darum kämpfen wollen“, betont Merle Barth.

„Wir wollen gewinnen und ins Halbfinale einziehen“

Umso ärgerlicher war es, dass im direkten Duell gegen Hoffenheim trotz 3:0-Führung am Ende nur ein 3:3 heraussprang. „Da haben wir leider den Sieg verschenkt, das hätte uns nicht passieren dürfen. Die Tabelle ist gerade im oberen Drittel wahnsinnig eng, da haben uns die fehlenden Punkte gegen einen direkten Konkurrenten sehr weh getan“, sagt die 27-Jährige und fügt an: „Ansonsten können wir mit der Hinrunde über weite Strecken zufrieden sein.“

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Neben der Meisterschaft sind die Potsdamerinnen auch noch im DFB-Pokal vertreten. Im Viertelfinale treffen sie Anfang März auf den Zweitligisten SV Henstedt-Ulzburg – und hatten damit vermeintlich Losglück. „Auf dem Papier ist das eine machbare Aufgabe. Wir wollen gewinnen und ins Halbfinale einziehen, so werden wir das Spiel auch angehen“, erklärt Barth, die noch nicht zu sehr Richtung Pokalfinale in Köln blickt. „Das wäre sicherlich ein tolles Erlebnis, aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.“

Vor Merle Barth liegt eine richtungweisende Rückserie

Sie selbst fehlte in der Hinrunde bei zwei Spielen erkrankt und sammelte daher neun Einsätze – stand allerdings nur dreimal in der Startelf. Zählte die drittälteste Spielerin im Turbine-Kader in den vergangenen Spielzeiten stets zum Stammpersonal, kommt sie in ihrer zweiten Saison in Potsdam bislang häufiger von der Bank aus.

„Es ist mein klares Ziel, dass ich wieder öfter in der Startelf stehe. Diesen Platz will ich mir in der Vorbereitung zurückkämpfen“, betont Barth, die im Sommer in den Mannschaftsrat gewählt wurde. Ihr Vorteil ist dabei, dass sie sowohl im defensiven Mittelfeld als auch in der Innenverteidigung flexibel einsetzbar ist. Im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Meister und Spitzenreiter Bayern München überzeugte Barth beim 1:1 von Beginn an in der Innenverteidigung.

Daran gilt es nun anzuknüpfen und ihre Fähigkeiten sowie ihre Erfahrung aus 156 Bundesliga-Spielen in die Waagschale zu werfen, damit Trainer und Ex-Fußball-Profi Sofian Chahed (u.a. Hertha BSC Berlin und Hannover 96) auch dauerhaft nicht mehr an ihr vorbeikommt – zumal im Sommer der Vertrag der 27-Jährigen in Potsdam ausläuft. Vor Merle Barth liegt gleich aus mehreren Gründen eine richtungweisende wie spannende Rückserie.