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Leidenschaft MotorradMorsbacher Rennfahrer will an Rennen in Nordirland teilnehmen

Lesezeit 4 Minuten

Mit seiner angestammten Ducati (l.) und der neu angeschafften KTM möchte Frank Schumacher in Nordirland starten.

  1. Der Morsbacher Frank Schumacher hat große Pläne.
  2. Mit seinem 150 PS starkem Motorrad will der Motorsportbegeisterte bei einem Straßenrennen in Nordirland antreten.
  3. Im Portrait spricht er über die Leidenschaft für die Zweiräder.

Morsbach – Eigentlich wollte der Morsbacher Motorradrennfahrer Frank Schumacher (41) in der Pro Thunder-Klasse von Art-Motor mit um den Meistertitel fahren. Und sich gleichzeitig auf sein großes Ziel vorbereiten. Corona machte dem Morsbacher in der Meisterschaft einen Strich durch die Rechnung, doch die Planungen, 2021 an zwei Straßenrennen in Nordirland teilzunehmen, laufen auf Hochtouren.

Im nächsten Jahr möchte Frank Schumacher beim Cookstown 100 auf dem 2,1 Meilen langen Rundkurs starten und eine Woche später beim Tandragee 100. Der Morsbacher, der seit 19 Jahren Rennen fährt, interessiert sich schon seit längerem für Road Racing. Die Rennen werden auf normalen abgesperrten Straßen ausgetragen. Das berühmteste Rennen ist die Tourist Trophy (TT) auf der Isle of Man. Besonders populär sind die Rennen in Nordirland.

Die Champions League des Motorradrennens

Konkreter wurden die Pläne, als Schumacher 2018 beim Biketoberfest, dem Saisonfinale in Oschersleben, mit „Wheelie Konni“ (Konrad Ammenhäuser), einer von Deutschlands größten TT-Fans, ins Gespräch kam. „Es war ein lustiger Abend und am Ende stand der Plan, es erstmal in Nordirland zu versuchen und nicht gleich in der Champions League auf der Isle of Man“, blickt der 41-Jährige zurück.

Im April 2019 war er als Zuschauer in Cookstown. „Die ersten 10 bis 15 Starter fahren in einer anderen Liga, der Rest ist auf meinem Niveau“, sagt Schumacher, der wie die meisten Starter seiner Liga reiner Amateur ist. Nach seiner Rückkehr begann er mit den Planungen für die Rennen in Nordirland. Im Dezember 2019 fragte er bei Rainer Dickel und dessen Sohn Florian Hombach, die seit über 25 Jahren in Waldbröl auf italienische Motorräder spezialisiert sind und zum Racingteam von Schumacher gehören, an, ob sie ihn auch bei dem Projekt unterstützen.

Frank Schumacher studiert die Unterlagen für die Rennen.

„Ich muss keinem was beweisen, ich will es nur für mich machen“, nennt der 41-Jährige seine Motivation. Für ihn sei es so etwas wie ein „Once-in-a-lifetime-Ding“ – ein Traum, den man sich einmal im Leben erfüllt. „Es ist ehrlich und pur, alle machen es, weil sie es wollen.“ Erste Eindrücke eines Straßenrennens bekam er in den vergangenen Jahren beim Fischereihafenrennen in Bremerhaven und auf dem Schleizer Dreieck.

Mit 14 Jahren zum Hockenheimring

Der Motorsport begann für Frank Schumacher mit seinem Namensvetter Michael Schumacher und dessen Erfolgen in der Formel I. „Da war ich 14 Jahre alt und bin mit meinem Vater zu den Rennen auf den Hockenheimring und den Nürburgring gefahren“, blickt er zurück. „Ich wollte auch auf den Strecken fahren.“ Statt vier Rädern wählte er nur zwei und nahm mit Anfang 20 an einem Instruktor-Training teil. Ein Jahr später folgte beim ersten Rennen in Oschersleben gleich die erste Ernüchterung. „Ich bin im Training gestürzt und konnte nicht mehr antreten.“ Das hielt ihn aber nicht davon ab, es weiter zu versuchen. Schnell fuhr Frank Schumacher in seinen Klassen vorne mit, wurde in den vergangenen drei Jahren jeweils Dritter in der Endabrechnung.

Von Beginn an kaufte Schumacher seine Motorräder bei Rainer Dickel, der diese auch für die Rennen vorbereitet. Das heißt, alles was überflüssig ist, kommt ab. Schumacher startet in der lokalen Serie von Art-Motor, die er nach der Internationalen deutschen Meisterschaft (IDM) und dem DMV Rundstrecken Championship (DRC) als Dritte Liga ansiedelt.

Rennen mit 150 PS Motorrad

Der Meistertitel wird bei fünf Veranstaltungen im Jahr auf der Rundstrecke ausgefahren. Frank Schumacher fährt auf einer Ducati Panigale 899 Zwei Zylinder und 150 PS in der Pro-Thunder-Klasse. Aus den fünf Veranstaltungen wird in diesem Jahr nur eine und das ist das Saisonfinale in Oschersleben Mitte September.

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Für die beiden Straßenrennen in Nordirland Ende April und Anfang Mai hat sich Frank Schumacher noch eine KTM RC 93 gekauft, um als Einsteiger in der Supporters-Klasse Erfahrungen zu sammeln. „Einsteigern wird ausdrücklich empfohlen, mit Straßenmotorrädern Kilometer zu fressen“, sagt Schumacher, dass die Veranstalter ihn bei allen Schritten unterstützen. Doch auch die Ducati kommt zum Einsatz bei den Superbikes. Cookstown mit seinem Massenstart und den 40 zu absolvierenden Runden sieht er als „Rennen zum Reinkommen“, während die deutlich längere Strecke von Tandragee ihm viel Respekt abverlangt.

„Seit mit der KTM das zweite Motorrad da ist, werden die Planungen konkreter“, sagt Schumacher. Im Herbst will er mit seinen Sponsoren sprechen, ehe im Januar die medizinischen Gutachten und die Beantragung der Lizenzen für die Rennen ansteht. Körperlich bereitet sich der Industrieeinkäufer mit Ausdauer- sowie Kraft-Koordinationsübungen vor. Und auch die Ernährung hat er umgestellt. „Die Spannung steigt“, sagt Frank Schumacher.