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Neuer Anlauf ist geglücktGrüne in Oberberg haben Kreissprecherin gewählt

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Gewählt: Bernadette Reinery-Hausmann (l.) folgt als Kreissprecherin der Grünen auf Sabine Grützmacher.

Gummersbach – Die Morsbacherin Bernadette Reinery-Hausmann ist Sprecherin des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen, darauf einigten sich die Mitglieder am Samstag bei einer Kreisversammlung mit großer Mehrheit. Im Gummersbacher Lindenforum ging es aber nicht nur um diese Wahl, auch wurden in lebhaften Diskussionen, passend zur Dürre, Klimaschutz und Handlungsaufforderungen für die Kreisverwaltung thematisiert.

Auch verwies Kreissprecher Marc Zimmermann auf einen zufriedenstellenden Zuwachs auf 297 Mitglieder ebenso hin wie auf anstehende Spannungen im Winter bei Gas, Strom und Rohstoffen sowie auf die Forderung nach einem Nachfolger für das Neun-Euro-Ticket.

Nachfolgerin Reinery-Hausmann tritt in große Fußstapfen

Dann soll die neue Kreissprecherin gewählt werden. Bereits bei der Versammlung zuvor hatte die neue Bundestagsabgeordnete Sabine Grützmacher ihren Rücktritt erklärt, damals fand sich jedoch keine Nachfolgerin für sie. Die Morsbacherin Reinery-Hausmann trat – ohne Konkurrenz, aber mit Ambitionen - zur Wahl an, um „in große Fußstapfen zu treten“, wie sie selbst sagte. Die Diplom-Pflegewirtin und Geschäftsführerin eines Pflegedienstes ist 48 Jahre alt, verheiratet und Mutter von zwei Söhnen, seit 2014 hat sie einen Sitz im Gemeinderat von Morsbach und seit 2020 auch im Kreistag. Sie ist außerdem Vorsitzende des Ausschusses für Soziales und Familie des Kreistages. Ihre Kernkompetenzen, so sagt sie, seien die Pflege sowie die Energiewende, an der sie in Morsbach bereits mitarbeite. Ein Ziel sei es dort, eine Energiegenossenschaft zu gründen und die Wertschöpfung in der Kommune zu halten – ein Konzept, das sich bei Erfolg auf den gesamten Kreis ausweiten lasse.

Sabine Grützmacher hält Oberberg weiterhin die Treue

Mit 34 Ja-Stimmen und einer Enthaltung wurde die Morsbacherin gewählt. Grützmacher wurde mit großem Dank aus ihrem Amt entlassen, verabschiedet sich jedoch nicht gänzlich nach Berlin. Zur folgenden Wahl der Beisitzenden und Delegierten ließ sich die ehemalige Kreissprecherin aufstellen und freut sich, nun Bindeglied zwischen dem Bundestag in Berlin und Oberberg zu sein.

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Zudem ehrte der Kreisverband nach der Corona-Pause langjährige Mitglieder, darunter waren Helmut Hof, Gründungsmitglied des Kreisverbandes, für seine 43-jährige Mitgliedschaft und Friedrich Meyer mit 40 Jahren und drei Monaten. Emotional endete die Versammlung. Einem offenen, gemeinschaftlich formulierten Brief an die Landesregierung zum Ort Lützerath (bei Erkelenz), der dem Kohleabbau Platz machen soll, stimmten die Versammelten ebenso zu wie dem Vorhaben, eine Resolution auf den Weg zu bringen, künftige Projekte stets auch am im Oberbergischen deutlich spürbaren Klimawandel und dem Klimaschutz zu messen. Dafür wolle man an die anderen Parteien appellieren und eine Zusammenarbeit anstreben.

Für die Versammlung im kommenden Jahr sind erneut Wahlen zu erwarten, da Marc Zimmermann, der nun Sprecher für Mittelstand und Handwerk im Landtag ist, seinen Rücktritt ebenfalls ankündigte.