Oberbergischer Kreis – Vor etwa drei Wochen hat die DLRG-Ortsgruppe Bergneustadt ihre Baustein-Spendenaktion zum Erhalt ihrer Station an der Gummersbacher Aggertalsperre gestartet. 35.000 Euro fehlen der Ortsgruppe für die Sanierung ihrer Wache. Grund für die entstandenen Mehrkosten sind unter anderem die teurer gewordenen Baustoffpreise.
Ohne das noch fehlende Geld muss die Ortsgruppe nicht nur um die Station an der Talsperre, sondern auch um ihre Existenz bangen. Die erste Resonanz auf die Aktion, bei der Unterstützer eine Urkunde zu einem selbst festgelegten Geldbetrag erwerben können, sei gut gewesen, sagt Frank Röttger, erster Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe. Rund 3000 Euro sind bisher eingegangen. „Das ist ein toller Zwischenstand“, sagt Röttger, der auf weitere Spenden hofft.
Sparkasse will der Ortsgruppe helfen
Einen Hoffnungsschimmer gab es in dieser Woche nach einem Gespräch mit Frank Grebe. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Gummersbach hatte bei einem Termin zur geplanten Blaulichtmeile der Hilfsorganisationen an der Aggertalsperre angekündigt, Kontakt zu Frank Röttger aufzunehmen, da er von den finanziellen Problemen der Ortsgruppe gehört hatte.
Gesagt, getan. „Wir haben ein gutes Gespräch geführt, ich habe ihm Informationen zukommen lassen“, berichtet Röttger. In den nächsten Tagen soll ein weiteres Gespräch zu einem möglichen finanziellen Anschub stattfinden. Weitere Unterstützer haben Hilfe in Aussicht gestellt.
Große Probleme auch in Gummersbach
Während die DLRG-Ortsgruppe Bergneustadt vorsichtig nach vorne schaut, gerät die Ortsgruppe aus Gummersbach, die ihren Sitz an der Bruchertalsperre in Marienheide hat, zunehmend in Verzweiflung. Denn auch dort sieht die finanzielle Situation alles andere als rosig aus.
Das über 40 Jahre alte Holzhaus ist von Mäusen befallen. „Die haben sich überall durchgefressen. Durch das Holz, die Möbel, unsere Kleidung. Die Situation ist längst gesundheitsschädlich für uns“, berichtet Sandra Schröder, Leiterin der Ortsgruppe Gummersbach.
Niemand könne abschätzen, wo die Tiere mittlerweile sind. Ein Dachdecker war bereits da und gab keine gute Prognose ab. Was darüber hinaus alles hinter den Wänden lauert, weiß niemand. Ein Abriss und Neubau wäre zu teuer, deswegen soll die Wache an der Bever von Grund auf saniert werden, auch hier viel in Eigenleistung.
„Wir versuchen die untere Etage, so gut es geht, zu erhalten. Außerdem planen wir einen Multifunktionsraum für Ausbildungen, um wieder junge Menschen für unsere Arbeit zu gewinnen“, sagt Schröder.
Bundesverband wurde aufmerksam
Ein Kostenvoranschlag für die Sanierung ergab bereits vor zwei Jahren Kosten in Höhe von bis zu 300.000 Euro. Ein Förderantrag wurde eingereicht, bislang steht aber kaum Geld zur Verfügung. Nun hat sich auch der Bundesverband der DLRG eingeschaltet, weist auf die finanziellen Probleme der Ortsgruppe hin und bittet Mitglieder um Spenden.
„Es ist wichtig, dass der Verband darauf hinweist. Die Spenden, die dort ankommen, werden aber meist unter allen Gruppen aufgeteilt, die finanzielle Probleme haben“, weiß Röttger. Auch auf die Probleme der Bergneustädter wurde bereits bundesweit hingewiesen. Am Ende kamen von den vielen Spenden nur 285 Euro in Bergneustadt an.