Anna und Dr. Jorg Nürmberger sind am Wochenende mit dem Bürgerpreis der Nümbrechter CDU ausgezeichnet worden. NRW-Innenminister Herbert Reul sprach als Ehrengast im Park-Hotel.
BürgerpreisNümbrechter Auszeichnung für Anna und Dr. Jorg Nürmberger
Anna und Dr. Jorg Nürmberger sind die Träger des 16. Bürgerpreises der CDU Nümbrecht. Das Ehepaar erhielt die Auszeichnung für ihre breit aufgestellten, intensiven, teils seit Jahrzehnten ausgeübten ehrenamtlichen Tätigkeiten. Die in Österreich geborene Lehrerin und der ehemalige Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises waren zwar vorab über die geplante Verleihung in Kenntnis gesetzt worden – im Gegensatz zu den zahlreichen Gästen, die der Verleihung im vollbesetzten Kursaal des Park-Hotels beiwohnten. Dennoch gestand Dr. Nürmberger: „Wir sind angefasst von der Ehrung, die uns überwältigt hat.“
Laudator Hartmut Haas, langjähriger Vorsitzender des Fördervereins des Homburgischen Gymnasiums, hatte Anna Nürmberger für den Preis vorgeschlagen und so den Stein ins Rollen gebracht (der Jury lag aber auch eine weitere Nominierung für beide zusammen vor). Er zählte nur einige der ehrenamtlichen Tätigkeiten des Ehepaares auf – in der katholischen Kirchengemeinde, im Kreiskatholikenrat, beim Hospizdienst, in der Flüchtlingshilfe, in der Oberbergischen Gesellschaft zur Hilfe für psychisch Behinderter, im Trägerverein des Jugendzentrums, in der Seniorenarbeit ...
Minister Reul feiert das Ehrenamt
„Wir wissen schon“, betonte Dr. Nürmberger in seiner kurzen Dankesrede, „dass sich viele von Ihnen und viele in Nümbrecht ehrenamtlich engagieren und den Ehrenamtspreis verdient haben“. Sehr bewusst habe das Ehepaar vor 40 Jahren sein Leben in Nümbrecht begonnen. „Wir sind sehr herzlich aufgenommen worden. Auch er da oben hat es immer gut mit uns gemeint“, so der gläubige Katholik, „auch deshalb wollten wir etwas zurückgeben“.
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Über den hohen Stellenwert des Ehrenamtes in Deutschland sprach der Ehrengast des Abends, Landesinnenminister Herbert Reul. Spätestens 2021 sei klar geworden, dass „unsere Sonntagsreden“, die sich um die schlechten Aussichten für ehrenamtliche Arbeit gedreht hätten, „dummes Geschwätz“ gewesen seien. In Folge der zerstörerischen Flut habe sich gezeigt, wie groß der Wille sei, freiwillig zu helfen. „24 000 Leute aus unseren Hilfsorganisationen waren Tag und Nacht im Einsatz. Dazu kamen die Leute, die sich einfach ins Auto gesetzt haben, um anzupacken und zu helfen. Das war sensationell.“
Gleiches habe er in der Corona-Zeit wahrgenommen und bei Hilfsangeboten für Flüchtlinge. Reul wörtlich: „Die bundesrepublikanische Gesellschaft ist geprägt von Menschen, die ehrenamtlich unterwegs sind.“ Das mache die Qualität der Gesellschaft aus. Dabei seien die Älteren zwar stärker vertreten, aber dieselbe Mentalität sehe er bei den Jüngeren, die sich in Schülervertretungen oder im Naturschutz engagierten. Gemein sei all diesen engagierten Menschen, dass ihnen finanzielle Anreize egal seien. Um so wichtiger sei es, bürokratische Hürden, die den Vereinen die Arbeit erschwerten, abzubauen, damit man für das Amt eines Schatzmeisters keinen Steuerberater brauche, sagte Reul.
Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius, der als Vorsitzender der Bürgerpreis-Jury fungiert, hatte einige Zahlen parat: Rund ein Drittel der Über-16-Jährigen in Deutschland und in NRW leiste ehrenamtliche Arbeit, im Regierungsbezirk Köln seien es 29 Prozent, im Oberbergischen mehr als die Hälfte – „das sind 21,7 Millionen Stunden pro Jahr“. Umgerechnet in den zurzeit gültigen Mindestlohn entspräche das allein in Nümbrecht ehrenamtlicher Arbeit mit einem Gegenwert von 18,7 Millionen Euro im Jahr.
Unter den Gästen des von Nümbrechts CDU-Vorsitzendem Markus Lang moderierten Abends waren auch Bodo Löttgen (MdL), Landrat Jochen Hagt, sein Vorgänger Hagen Jobi, der ehemalige Oberkreisdirektor Dr. Dieter Fuchs und Klaus-Peter Flosbach (ehem. MdB).