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ChorgesangMGV „Einigkeit“ Homburg-Bröl löst sich auf

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Das war die Welt noch in Ordnung: 2011 sangen der MGV und Vorsitzender Gerd Radermacher (l.) im Parkhotel.

Homburg-Bröl – Auch für ihn persönlich geht eine Ära zu Ende. Es ist gerade zwei Wochen her, dass Gerd Radermacher vom Kreischorverband dafür geehrt wurde, dass er sich 50 Jahre im Vereinsvorstand engagiert hat. Doch schon im März leitete der Vorsitzende des MGV „Einigkeit“ Homburg-Bröl eine Jahreshauptversammlung, bei der mit großer Mehrheit die Auflösung des 1904 gegründeten Männerchors beschlossen wurde.

Der Auftritt bei einem „Sommercafé“ im Sängerheim am Sonntag, 29. Mai, 15 Uhr, mit Gesang, Kaffee und Kuchen soll der letzte sein. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt dem Hospiz in Wiehl zugute. Danach wird der Probebetrieb eingestellt, zum Jahresende ist die Auflösung terminiert.

Nur vier Chorleiter in fast 120 Jahren

Damit endet ein Kapitel Nümbrechter Musikhistorie. Der Chor hatte in seiner fast 120-jährigen Vereinsgeschichte nur vier Chorleiter und sechs Vorsitzende. Herausragende Erfolge des MGV „Einigkeit“ waren die Meisterchortitel in den Jahren 1981, 2003 und 2008 sowie eine Silbermedaille beim Zuccalmaglio-Wettbewerb 2006.

Wie so viele Männerchöre litten die Sänger aus Homburg-Bröl schon lange an bedrohlichem Nachwuchsmangel. 2020 war es gerade wieder bergauf gegangen und die Mitgliederzahl auf 22 gestiegen, als Konrad Ossig die Chorleitung nach mehr als 20 Jahren abgab. Marco Fischdick, der neue Mann am Pult, wollte gerade loslegen, als die Pandemie das Vereinsleben lahmlegte.

Sommercafé mit Kuchen und Gesang am 29. Mai

2021 hatte der Verein nur elf Proben und keine Auftritte. Der Tod von drei noch aktiven Sängern führte dazu, dass zuletzt nur noch 17 Männer dabei waren, 13 Bässe und vier Tenöre.

„Viele Sänger sind schon über 80“, sagt Gerd Radermacher, „einer ist immer krank, dann saßen dort oft nur zwölf Mann.“ So kam denn auch Chorleiter Marco Fischdick zu dem Schluss, „es sei wie sei“, man müsse einen bestmöglichen Abschluss der Vereinsarbeit finden. Dazu soll das Sommercafé dienen, bei dem auch der von ihm geleitete Frauenchor Strombach singt. Eine letzte Vatertagstour und im Herbst eine Chorfahrt nach Pfronten im Allgäu wollen die Sänger auch noch unternehmen. „Unsere jungen Sänger“, sagt Gerd Radermacher , „werden schon fleißig von den Nachbarchören umworben.“

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Handlungsdruck gab es auch wegen eine finanziellen Schieflage: Die stark gestiegenen Energiekosten auf der Ausgaben- und so gut wie keine Vermietungen auf der Einnahmenseite führten dazu, dass das Sängerheim nicht mehr zu halten war.

1989 hatte es der MGV das Gewerbegebäude für sich in Eigenleistung umgebaut. Es ist Eigentum der Gemeinde, jetzt wird es einem neuen Zweck zugeführt.