Oberberg – Ein Ausflug zu Metabolon, der Besuch bei Kräuterfrau Marianne Frielingsdorf, eine Einführung in achtsame Naturbetrachtung und die Gestaltung von barrierefreien Führungen durch die Natur.
Das Programm, das die gerade zertifizierten Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer an insgesamt neun Schulungstagen absolvierten, war ebenso bunt und vielfältig wie das Bergische Land selbst. Von Mai bis September fanden die Schulungen statt. Angeboten hatten den Kurs die Biologischen Stationen Oberberg und Rhein-Berg in Kooperation mit der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA), dem Naturpark Bergisches Land und der Tourismusorganisation „Das Bergische“.
Erster Kurs nach neun Jahren
Neun Jahre habe es diesen Kurs nicht mehr gegeben, berichtet Manuela Thomas von der Nümbrechter Biostation: „Umso schöner, dass sich nun 15 ganz unterschiedliche Menschen dafür interessierten, anderen unsere Region im Zuge von Führungen näherzubringen.“ Unter den Teilnehmern gab es eine Agrarwissenschaftlerin, eine Biologin, eine Autorin mit eigenem Blog, Lehrer und geschichtlich-geologisch Interessierte.
Sie alle einte der Wunsch, fundierte Führungen durch die regionale Kulturlandschaft anzubieten, die hiesige Land- und Waldwirtschaft besser zu verstehen und das eigene Wissen zu vertiefen.
Dabei kamen die Teilnehmenden aus allen Ecken des Bergischen. „Wir hatten Adressen aus Much über Radevormwald bis hin nach Bergneustadt in unserer Liste“, sagt Manuela Thomas.
Zertifiizierte können Exkursionen in der Region anbieten
Einige der Teilnehmenden brachten schon Erfahrungen mit, für andere war das Gestalten von naturnahen Führungen noch ganz neu – aber zum Schluss bestanden alle die Prüfung mit Bravour und erhielten eine Urkunde der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW als staatliche Zertifizierungsstelle mit dem Titel „Zertifizierte/r Natur- und Landschaftsführer/in für das Bergische Land“.
„Jetzt könnten die neuen Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer zum Beispiel Exkursionen für ihre Dorfvereine, für Schulen, für Besucher von außerhalb oder auch einfach ganz privat anbieten“, erläutert Manuela Thomas.
Prüflinge lernen Naturerlebnisveranstaltungen zu gestalten
Vor der Prüfung gab es – teils unter strengen Corona-Bedingungen – gemeinsam viel zu entdecken. In der Zehntscheune auf Metabolon wurden den Teilnehmenden von Dr. Gertrud Hein von der NUA die Grundlagen der Gestaltung von Naturerlebnisveranstaltungen nahegebracht. Marianne Frielingsdorf gab Tipps zum Entdecken der heimischen Pflanzen und ließ am gelb blühenden Rainfarn schnuppern. Christine Wosnitza von der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft zeigte an praktischen Übungen, wie Exkursionen barrierefrei gestaltet werden können und um Achtsamkeit ging es auf dem Herzwurzelhof von Grit Glöckner-Kolodziej in Hückeswagen.
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„Eine Möglichkeit, die den aktuellen Teilnehmern nun auch offensteht, ist sich der Interessengemeinschaft ,Wir Bergischen’ anzuschließen“, sagt Manuela Thomas. Diese IG ist ein Zusammenschluss von Gästeführern, deren Vorsitzende Karin Wedde-Mühlhausen dem Kurs von ihren Erfahrungen berichtete.
Der Kurs kostet 180 Euro. Ein Termin für eine nächste Schulung steht allerdings noch nicht fest.