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WahlkampfWas ein oberbergischer Unternehmer von der Politik erwartet

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In vielen Punkten einig waren sich Frank Ferchau (2.v.r.) und der FDP-Politiker Christof Rasche (2.v.l.).  

Gummersbach – Weiter Schwarz-Gelb oder doch die Ampel? Christof Rasche geht davon aus, dass die Landtagswahl spannend wird, aber doch mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu führt, dass seine Partei am Ruder bleibt. Mit dieser positiven Energie hat der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion am Montag bei einem Besuch in Gummersbach die Nordkreis-Kandidatin Annette Pizzato und die anderen oberbergischen Parteifreunde im Wahlkampfendspurt unterstützt. Der Ausflug diente aber auch dem Austausch mit der Wirtschaft, nämlich mit Frank Ferchau, der sich als politischer Geistesverwandter präsentierte.

„Covid war eine Vollkatastrophe“

Der Geschäftsführende Gesellschafter der Able Group ließ in der Diskussion mit den Politikern keinen Zweifel an seiner liberalen Grundhaltung und lobte die Partei dafür, dass sie den „mündigen Bürger“ gegen die Bevormundung durch den Staat schützen möchte. Ferchau stellte sein Unternehmen vor, das 2021 mit rund 10 000 Mitarbeitern im Bereich der Ingenieurdienstleistungen einen Umsatz von 805 Millionen Euro gemacht habe. Nicht nur im Hinblick auf die für ihn wichtige Autoindustrie sagte Ferchau: „In Deutschland würde sich nichts bewegen ohne unsere Mitarbeiter.“

Entsprechend selbstbewusst formulierte der Unternehmer eine Reihe von „Erwartungen an die Politik“. Dazu gehört eine schnelle Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung („Covid war eine Vollkatastrophe“), den Verzicht auf überzogene Gender-Vorschriften sowie andere bürokratische Hürden. Dass es in Deutschland Anreize für die Krankmeldung gebe und Überstunden unattraktiv gemacht würden, zeige, dass grundsätzlich etwas falsch laufe.

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Beim Gespräch im Able-Konferenzraum nickte Christof Rasche oft zustimmend, gab aber zu bedenken: „Man braucht auch politische Mehrheiten.“ Der FDP-Fraktionschef verwies auf die „massiven Kämpfe“, die seine Partei in der NRW-Landesregierung für Corona-Lockerungen auf sich genommen habe. Dennoch: Mit seinem oberbergischen Kollegen an der Spitze der CDU-Fraktion, Bodo Löttgen, verstehe er sich „blind“, versicherte Rasche.

Der liberale Landespolitiker bat am Ende des Informationsbesuchs darum, „nicht alles schlecht zu reden“. Und Gastgeber Ferchau gestand immerhin zu, dass das Kurzarbeitergeld in der Corona-Krise für seine Firma eine wertvolle staatliche Unterstützung darstellte. Rasche bot ihm an, sich noch einmal in kleiner Runde zu unterhalten – für den Fall, dass die FDP nach der Wahl tatsächlich an Koalitionsverhandlungen beteiligt ist.