Bis 15. Dezember hat der von Bund und Land beauftragte Förderträger Jülich nun der oberbergischen Gemeinde Zeit gegeben, einen Antrag auf Förderung für die eigenen Projekte entlang dieser Trasse zu formulieren und einzureichen. „Zudem haben wir bereits einen Antrag auf Unterstützung durch das Land abgegeben“, berichtete der zuständige Verwaltungsmitarbeiter den Mitgliedern des Bau- und Umweltausschusses am Mittwochabend.
Warten auf die Nachbarn in Rheinland-Pfalz
Kosten soll dieser Radweg nach derzeitiger Kalkulation rund 4,7 Millionen Euro, zu denen Morsbach – bei einer Förderung von 70 Prozent – etwa 1,8 Millionen Euro beisteuern müsste. Käme Geld aus Düsseldorf, so rechnete Schneider vor, müsste Morsbach noch 900.000 Euro berappen. Gleichzeitig sei das Projekt für die Regionale 2025 angemeldet worden, ergänzte Schneider.
Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses dafür aus, dass der Antrag auf Förderung geschrieben, aber erst die Antwort der Landesregierung auf den Wunsch nach Unterstützung abgewartet werden soll, um Morsbachs finanzielle Beteiligung so gering wie möglich zu halten. Denn noch ist unklar, was auf rheinland-pfälzischer Seite die beteiligten Verbandsgemeinden Wissen und Kirchen unternehmen.
Die hatten beim Landesbetrieb Mobilität eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. „Und die steht weiterhin aus“, erklärte Verwaltungsmann Schneider.
Einig waren sich die Politiker vor ihrem Votum, dass Morsbach als Vorbild vorangehen solle – „auch, um die Partnergemeinden herauszufordern“, wie es dann Bürgermeister Jörg Bukowski ausdrückte. Das sei eine gute Gelegenheit, ein Signal zu setzen, betonte Markus Diederich (CDU) und für die Grünen pochte Bernadette Reinery-Hausmann auf die reine Notwendigkeit einer solchen Radverbindung: „Denn dort ist ein sicheres Radeln zurzeit nicht möglich.“
Im Oktober 2018 hatte Benjamin Schneider die Pläne für diese Vorhaben, das Teil des Bundeswettbewerbs „Klimaschutz durch Radverkehr“ ist, vorgestellt. Attraktiv sei der Radweg, der größtenteils auf einer Bandtrasse angelegt werden soll, vor allem aus touristischer Sicht, weil er an den 60 Kilometer langen Radweg Sieg und an die 116 Kilometer des Ruhr-Sieg-Radwegs anknüpfe.
Am Rand der Strecke seien auf beiden Seiten der Landesgrenzen zudem vier große Industrie-Unternehmen ansässig, sodass rund 5000 Beschäftigte künftig zur Arbeit radeln könnten, so Schneider.
Dazu sind die Morsbacher übrigens nun ohnehin aufgerufen: Einstimmig sprachen sich die Politiker zudem dafür aus, dass sich die Gemeinde in die Starterliste für den Bundeswettbewerb „Stadtradeln“ einträgt und so viele Morsbacher wie möglich aufs Rad steigen, und zwar vom 27. Juni bis 7. Juli.