Rotes Kreuz auf WachstumskursNachfrage nach Kita-Plätzen, Pflege und Betreuung steigt
Oberberg – Das Rote Kreuz ist auf Wachstumskurs: Der Bedarf an Dienstleistungen und Hilfe für Kinder, Jugendliche und alte Menschen steigt, und der DRK-Kreisverband Oberberg wächst mit. Allein seit Jahresbeginn ist die Zahl der hauptamtlich Beschäftigten um 60 auf 515 angewachsen.
Auch die Einsatzzahlen der ehrenamtlichen Helfer steigen. Auf der Kreisversammlung unlängst in Radevormwald wurden beispielhaft die Einsätze der Höhenrettungsgruppe und der Rettungshundestaffel genannt, deren Arbeit zunehmend gefragt sei. Über drei Suchhunde verfügt die Staffel inzwischen, die auch von außerhalb Oberbergs angefordert wird.
Nicht alle Angebote kostendeckend
Die wirtschaftliche mit der ideellen Seite der Arbeit in Übereinstimmung zu bringen, sieht Martin Skorupski als eine seiner wichtigsten Aufgaben. Seit einem Jahr ist der Wipperfürther hauptamtlicher Vorstand des DRK-Kreisverbands: „Nicht alle unsere Angebote sind kostendeckend, dafür muss bei den anderen etwas übrig bleiben.“
Das hat im zurückliegenden Jahr funktioniert, zu dem für Ende 2018 prognostizierten Defizit ist es nicht gekommen. Das Jahr wurde mit einem Gewinn abgeschlossen, 2019 und 2020 soll es nicht anders sein. Möglich macht das zum Beispiel die nach wie vor steigende Nachfrage nach Kita-Plätzen. So eröffnete das DRK allein in diesem Jahr Waldgruppen an den Kitas in Marienheide, Loope und Lichtenberg sowie eine U3-Gruppe in Lindlar-Klause.
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Eingliederungshilfen für Kinder mit Förderbedarf tragen ebenso zu den Einkünften bei wie das Abstellen von Personal für den oberbergischen Rettungsdienst und natürlich der DRK-Pflegedienst sowie die inzwischen schon 880 Kunden des Hausnotrufs. Auch hier rechnet Vorstand Skorupski mit weiter steigender Nachfrage. Die neue, dreigruppige Kita in Engelskirchen wird nach ihrer Fertigstellung im kommenden Jahr ebenfalls vom Roten Kreuz betrieben.
Betreute Wohngemeinschaft in Gummersbach
In Gummersbach-Niederseßmar soll eine betreute Wohngemeinschaft für Jugendliche mit Förderbedarf eingerichtet werden. Neben den Erste-Hilfe-Kursen (301 im Jahr 2018) bietet das DRK den Unternehmen inzwischen parallele Kurse für Brandschutzhelfer an.
Zahlen
4481
fördernde Mitglieder zählte der DRK-Kreisverband zu Beginn des Jahres 2019. Das waren 456 mehr als zum Vorjahresstichtag.
500
Aktive helfen bei den rund 180 Blutspendeterminen im Jahr.
3665
Teilnehmer wurden 2018 in 301 Lehrgängen in Erster Hilfe ausgebildet.
1000
ehrenamtliche Helfer sind in den unterschiedlichsten Aufgabenbereichen des Roten Kreuzes tätig. (kn)
Mit gewisser Sorge betrachtet die DRK-Führung die Entwicklung der Blutspenden. Die Zahlen gehen zurück. Ende 2019 werde man wohl gerade noch auf 17 000 Spenden kommen, schätzt die im Kreisverband dafür zuständige Sachbearbeiterin Hildegard Kranenberg. Junge Leute als dauerhafte Spender zu gewinnen, sei schwer. Für jeden alten Spender, der nicht mehr komme, brauche man heute drei bis vier junge, um die Lücke zu füllen. Denen seien vielfach auch die Wartezeiten beim Spendetermin zu lang.
Spendenempfänger als Werbegesichter
Mit neuer Technik und neuen Werbeideen soll das besser werden. Künftig soll der Fragebogen vorab schon online ausgefüllt und dem Arzt vorgelegt werden können, das spart Zeit beim Spendetermin. Menschen, denen mit Blutspenden entscheidend geholfen werden konnte, sollen als Werbeträger fungieren. „Wir wollen der Blutspende ein Gesicht geben“, sagt Skorupski, „und deutlich machen, dass jeder plötzlich auf eine Blutspende angewiesen sein kann“.