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Bürgermeistersuche im InternetWaldbröler CDU und Grüne suchen gemeinsamen Kandidaten

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Vor fünf Jahren gratulierte Larissa Weber Peter Koester (l.) nach der Wahl zum Sieg. 2020 wagt sie einen neuen Anlauf.

Waldbröl – Die Stellenanzeige ist schon online: Im Internet unter buergermeisterwahl-waldbroel. de haben Waldbröler CDU und die Grünen ihre Suche nach einem gemeinsamen Kandidaten für die Kommunalwahl im Herbst und damit für die Nachfolge des ausscheidenden Amtsinhabers Peter Koester bereits auf den Markt geworfen.

„Waldbröl ist unsere Heimat“ steht da zu lesen, „Demokratie lebt von Gemeinsamkeit!“ und „Zusammen schaffen wir das“. Vor allem finden Interessenten eine Beschreibung, was CDU und Grüne von ihrem Kandidaten oder ihrer Kandidatin erwarten: einen „qualifizierten Abschluss“ und „mehrjährige Erfahrungen“ in Verwaltung, Verbänden oder Unternehmen. „Bürgernähe“ sei wichtig, „Routine in Personalführung und -entwicklung“, ein „teamorientierter und motivierender Führungsstil“, aber auch „Entscheidungsstärke“. „Konsensfähigkeit und strukturierte Arbeitsweise“ erwarten die Parteien – und natürlich „Offenheit für ökologische und nachhaltige Denkansätze“.

CDU schon mit zehn Absagen

Bei der Frage, ob es in der Waldbröler CDU niemanden gebe, der über solche Fähigkeiten verfüge, muss Andre Steiniger schmunzeln. Dann sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende im Waldbröler Rat: „Natürlich gibt es bei der CDU Menschen, die die Voraussetzungen erfüllen, aber die müssen ja auch wollen.“ Etwa zehn Absagen habe sich die CDU eingehandelt – übrigens auch von ihm selbst, wie Steiniger erklärt: „Ich habe für mich entschieden, dass das einfach nicht das Richtige für mich ist.“

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Dass Christdemokraten und Grüne jetzt zur Begründung ihrer Ausschreibung Bezug auf die überparteilichen Bemühungen um einen gemeinsamen Kandidaten nehmen, stößt den Sozialdemokraten sauer auf. „Wir haben den anderen Parteien gleich nach dem Rückzug von Thorgai Wilmsmann mit Larissa Weber eine Kandidatin vorgeschlagen, auf die sich alle hätten einigen können“, betont der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd Kronenberg. Letztlich sprachen sich aber nur SPD und FDP für Weber aus, die 2014 bei ihrer ersten Kandidatur aus dem Stand gegen Amtsinhaber Koester (CDU) 37,95 Prozent der Stimmen geholt hatte. Vor allem das Verhalten der Grünen sei für ihn „völlig unverständlich“, so Kronenberg.

Weber habe sich „nicht wirklich profiliert“

„Wir haben nichts gegen Larissa Weber“, entgegnet Martin Pfeiffer von den Grünen. „Wir nehmen sie nur eben nicht als überparteilichen Vorschlag, sondern in erster Linie als SPD-Kandidatin wahr.“ Mit CDU und UWG sei diskutiert worden, ob alle zusammen Weber unterstützen sollen. Pfeiffer: „Wir haben uns dagegen entschieden.“

Auch die UWG will Weber nicht unterstützen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Paul Giebeler, selbst 2014 noch Bürgermeisterkandidat, sagt: „Nach ihrem beachtlichen Ergebnis 2014 hatte sie fünf Jahre Zeit, sich für ein ,lebenswertes Waldbröl’ einzusetzen. Aus unserer Sicht hat sie sich aber nicht wirklich profiliert.“ Eine Begründung, die bei Kronenberg wiederum mit Blick auf Webers Mitarbeit als sachkundige Bürgerin in zwei Ausschüssen Kopfschütteln hervorruft.

Gemeinsame Sache mit CDU und Grünen wollte die UWG aber auch nicht machen. Giebeler: „Wir haben mal zusammengesessen, letztlich haben wir als UWG uns entschieden abzuwarten.“ Wenn aber ein guter Kandidat oder eine gute Kandidatin gefunden werde, könne es sein, dass die Wählergemeinschaft dazukommt. Nicht nur bei CDU und Grünen erwartet man also mit Spannung, wer sich auf die Stellenanzeige bewirbt.