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Vorstellung der Bauideen in WaldbrölSo könnte das Merkur-Gelände einmal aussehen

Lesezeit 4 Minuten

So könnte die Bebauung des Merkur-Geländes an der Kaiserstraße aussehen: Im Gebäude links vorgesehen sind ein Hotel und ein Restaurant, zur Rechten erstreckt sich der neue Stadtplatz, der vom freigelegten Waldbrölbach gesäumt wird.

Waldbröl – Drei stattliche Gebäude mit Wohnungen und Geschäften, dazu ein Hotel, Gastronomie und ein neuer Platz in der Mitte – und das alles umgeben von viel Grün und Wasser: So sehen sie aus, die ersten Entwürfe für das frühere Merkur-Gelände im Stadtzentrum von Waldbröl. Und die werden Interessierten am heutigen Mittwochabend online vorgestellt – bei einer Live-Schaltung über die Konferenzplattform Zoom, dafür sind im Rathaus bis fast 50 Anmeldungen eingetroffen.

Für Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber ein großer Tag und der Beginn von noch mehr Arbeit. Schließlich sollen die Marktstädter, vor allem die jüngeren Waldbröler, erneut mitreden, wenn diese Pläne den Feinschliff erhalten. Bisher seien die gemeinsamen Entwürfe für das freie Gelände aus dem Büro Donner und Marenbach (Wiehl) sowie dem von Adriane Baakes-Zauner (Krefeld) und auch die aus dem der Architekten Hamerla, Gruß-Rinck, Wegmann und Partner (Düsseldorf) für die Bauten sehr gelungen, lobt Weber. „Mir persönlich gefällt vor allem, dass das Gelände nicht komplett zugebaut werden soll.“

Heimat für ein Hotel sowie ein Restaurant

So sollen an der Kaiserstraße zwei Häuser mit drei und vier Geschossen, hellen Fassaden und viel Glas entstehen. Das größere der beiden wird ein Hotel ebenso beherbergen wie ein Restaurant. Gegenüber, also an der Bahnhofstraße, ist der dritte Neubau, ebenfalls mit Wohn- und Geschäftsräumen, geplant. „Für alle Bauvorhaben haben wir zwei Investoren und auch einen Hotelier gibt es schon“, verrät Weber.

Während der Investor, der für die Immobilien an der Kaiserstraße verantwortlich zeichnet aus der Region komme und übrigens seinen Hotelpächter gleich mitbringe, stamme der Investor für die Vorhaben an der Bahnhofstraße aus Waldbröl. Die Namen möchte die Rathauschefin zurzeit allerdings noch nicht preisgeben. Der Hotelier führe bereits eine Unterkunft ganz in der Nähe. „Es kommt aber keine Kette nach Waldbröl, was sehr gut ist“, berichtet Larissa Weber. „Denn so ist dieser Unternehmer immer in der Nähe und für uns erreichbar, wenn etwas ist.“ 48 Zimmer soll das Hotel bekommen, der Bedarf sei da: Die Stadt brauche dringend ein Hotel – auch, um nicht weiterhin mögliche Gäste an die Nachbargemeinde Nümbrecht zu verlieren.

Merkur heute: Nur noch Staub erinnert an den ungeliebten Baukomplex aus den 1970er Jahren. Jetzt startet die Planung für das Gelände.

„Nachfragen kommen etwa von Wanderern und Ausflüglern, die im Oberbergischen aufs Rad steigen wollen.“ Und trotz der Krise eine Herberge zu eröffnen, das sei sehr mutig, urteilt Weber. Richtig viel los ist davor und mittendrin: Dort erstreckt sich der Stadtplatz, der wegen der Stufen an ein Freilufttheater erinnert und der deutlich kleiner ausfällt als Waldbröls Marktplatz. Weber: „Da können Konzerte, Märkte und andere Veranstaltungen stattfinden, wir sind für alles offen.“ Offen ist die Verwaltung auch bei der Gestaltung des Kinderspielplatzes: „Etwas mit Wasser“ werde es da auf jeden Fall geben – was, das soll sich in den anstehenden Beteiligungsrunden herausstellen.

Für Jugendliche zum Austoben gedacht ist ein Parkour-Platz. Und schließlich soll eine komfortable, vier Meter breite Strecke Fußgänger und Radfahrer sicher bis zum Fachmarktzentrum an der Kaiserstraße auf der einen sowie bis an den Promenadenweg und ans Sportzentrum und die drei weiterführenden Schulen auf der anderen Seite leiten. Diese Trasse führt auch über das rund 12 000 Quadratmeter große Merkur-Gelände. „Ein kleineres Grundstück müssen wir noch ankaufen“, sagt die Verwaltungsleiterin.

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Apropos Wasser: Sowohl der Waldbrölbach als auch der zurzeit verborgene Wiedenhofbach werden von ihren Rohren befreit und ans Tageslicht gebracht, das Wasser soll erlebbar werden in der Stadtmitte. Eine Brücke überspannt den Waldbrölbach, über breite Rasenstufen geht’s hinauf zur Bahnhofstraße. Unter der heutigen Brache verschwinden indes die Autos von Kunden und Gästen: Eine Tiefgarage wird ebenfalls gebaut.

Nach der Zoom-Präsentation sollen einige Entwürfe auf den Internetseiten der Stadt gezeigt werden. Nun ist natürlich die Politik gefragt: In den Sitzungen des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung (26. April) und schließlich des Stadtrats (19. Mai) geht es um die weiteren großen Schritte in Sachen Merkur-Gestaltung.

Wer an der Zoom-Konferenz teilnehmen möchte, der kann sich heute noch bis 15 Uhr per E-Mail dafür anmelden – Kontakt: sabine.lewin@waldbroel.de