Die Ruine ist zudem Teil eines gemeinsamen Tourismuskonzepts der Marktstadt und der Gemeinde gegenüber. Ein Ausflug lohnt sich jederzeit.
850 JahreWaldbröls Nachbar Windeck feiert seine historische Burganlage
Allen Grund zu feiern hat an diesem Wochenende Waldbröls Nachbar und Kooperationspartner, die Gemeinde Windeck: Dort thront oberhalb der Ortschaft Altwindeck die Burg Windeck – oder viel mehr das, was heute von der einst mächtigen Festung noch übrig ist. 1174 hat die Burg erstmals eine Erwähnung in den Urkunden gefunden – so gilt es nun, das 850-jährige Bestehen zu feiern. Und das tut Windeck.
Die Anlage ist übrigens seit 2016 und 2021 Teil eines gemeinsamen Tourismuskonzepts, das die Marktstadt Waldbröl mit der Sieg-Gemeinde Windeck verbindet. Das unterhalb der Burg gelegene Museumsdorf Altwindeck und der Waldbröler Vieh- und Krammarkt gehören ebenfalls dazu – zwei gute Gründe also, um mal einen Abstecher in den nahen Rhein-Sieg-Kreis zu unternehmen.
Die Geschichte der Windecker Festung birgt noch so manches Geheimnis
Wie alt die Burg auf dem Schlossberg wirklich ist, das weiß niemand. Allerdings geht die Forschung davon aus, dass eigentlich mehr als 850 Jahre gefeiert werden können: So baut Graf Heinrich Raspe III., ein Ludowinger, die Festung 1140 unter dem früheren Namen „Neu-Windeck“ nach einer Zerstörung wieder auf, später geht sie als Lehen an Graf Engelbert I. von Berg. Auch danach bleibt die Burg „bergisch“, allerdings wechselt sie öfter den Besitzer.
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In der Zeit zwischen 1185 und 1188 wird sie für 3700 Mark an den Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg verkauft. Die Liste der nachfolgenden Eigentümer ist lang. Sehr lang. 1647 wurde die Burg von hessischen Truppen nach erfolgreicher Belagerung völlig zerstört, zwei Kugeln von damals – echte Volltreffer – lagern heute im Heimatmuseum. Den Menschen in der Region dient sie fortan als Steinbruch.
1961 ist es der frühere Siegkreis, der die Ruine kauft – zum symbolischen Preis von einer D-Mark, Ausgrabungen beginnen. Gruselfreunde kennen sie aus dem Streifen „Die Dämonenhochzeit“ aus der Reihe „Geisterjäger John Sinclair“, 1997 ist die Anlage ein Drehort dafür. Seither wird sie immer wieder für meist kulturelle Veranstaltung genutzt – nun als Schauplatz der Jubiläumsfeier.
Am Samstag wird aus der Burg Windeck ein Open-Air-Kino
Zum Auftakt spielt am Samstag ab 16 Uhr die Nutscheid Forest Pipe Band aus Ruppichteroth, ab 17 Uhr haben Windecks Bürgermeisterin Alexandra Gauß und Landrat Sebastian Schuster das Wort. Sie enthüllen zudem eine überdimensionale und interaktive Landkarte, die per QR-Code Wissenswertes zu allen 66 Orten der Gemeinde offenbart. Auch startet ein Ballonwettbewerb, ab 18.30 Uhr gibt es erneut Musik – bis in der Burgruine um 22 Uhr die Kino-Nacht anbricht. Unter freiem Himmel zu sehen ist die Kultkomödie „Robin Hood – Helden in Strumpfhosen“. Tickets sollten jedoch für 15 Euro vorab reserviert werden.
Am Sonntag führen Sternwanderungen den Schlossberg hinauf, um 10 Uhr startet eine Wanderung mit Alpakas an der Leine. Um 12 Uhr beginnt dort ein ökumenischer Gottesdienst ebenso wie die erste Führung durch die Anlage, ab 17 Uhr gibt es eine zweite. Ein Quiz, viel Musik, etwa von den Zaiten-Pfeiffern und Halea Kalã, gehören auch zum Programm. Und ab 14 Uhr werden historische Szenen gespielt. Enden soll das Jubiläumsfest gegen 19 Uhr.
Zu den Höhepunkten zählt auch der Auftritt eines Projektchors mit mehr als 40 Sängerinnen und Sängern, der sich allein zu diesem Anlass zusammengetan hat als „Windecker Burgchor“. Mitglieder sind der Quartett-Verein aus Herchen, der MGV „Eintracht“ Leuscheid, den MGV „Waldfrieden“ Irsen sowie die Herren vom Gesangverein Germania aus der Ortschaft Schladern und schließlich der Gemischte Chor aus Hurst.
Am Sonntag präsentiert die Gemeinschaft ab 13.30 Uhr an der Altwindecker Marienkapelle, zu finden am Park in der Dorfmitte, was sie einstudiert hat – darunter August Thelens Stück „Ritter Huhn von Waldbroel“, das diesmal aber als „Ritter Huhn von Windeck“ daherklingt.
Was bei der Anreise zu beachten ist
Im Dorf Altwindeck gibt es am Jubiläumswochenende keine Parkplätze. Um Rettungswege zu schaffen, weist die Gemeinde an allen Straßen des Ortes ein absolutes Halteverbot aus. Damit auch der direkte Weg hinauf zur Burg frei bleibt, ist die Strecke ab der Einmündung „Im Thal Windeck“ gesperrt – nur Fahrräder dürfen laut Rathaus durch.
Parkmöglichkeiten für Autos befinden sich hier:
Der Parkplatz „P1“ befindet sich zwischen Altwindeck und Dattenfeld, gegenüber dem Martinsplatz und der Windecker Straße.
Der Parkplatz „P2“ wird eingerichtet in Dattenfelder Gewerbegebiet, Am Kirchweiher 21, im Gewerbegebiet.
Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad gibt es an diesen Adressen:
Der Abstellplatz „F1“ ist hier zu finden: „Im Thal Windeck 33“
Der Abstellplatz „F2“ wird am Heimatmuseum ausgewiesen: Im Thal Windeck 15
Der Abstellplatz „F3“ ist eine Grünfläche am Abzweig von der Höhnrather Straße zur Straße „Im Thal Windeck“ (etwa 100 Meter zu Fußweg zur Burganlage)
Auch ein Shuttle-Service fährt vom Busbahnhof am Schladerner Bahnhof und zum Gelände an der Burg, unterwegs gibt es bei Bedarf einen Zusatzhalt am Museumsdorf. Genutzt werden kann dieser Dienst am Samstag von 15 bis 22.30 Uhr sowie am Sonntag von 10 bis 19 Uhr.