Lennart Krekow (13) aus Bielstein steht im Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“. Sein Zwillingsbruder verpasste den Einzug knapp.
Spaß und Ehrgeiz13-Jähriger aus Wiehl ist im Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“
Vor sechs Jahren spielte Lennart Krekow das erste Mal auf der Gitarre. „Ich habe im Internet Videos gesehen und es dann einfach ausprobiert“, erzählt der junge Musiker aus Wiehl-Bielstein. „Nothing Else Matters“ von Metallica sei der erste Song gewesen, den er damals auf der Akustikgitarre gespielt habe. Ein Jahr später kam die E-Gitarre dazu. So konnte sich der 13-Jährige neben Pop- und Rock-Musik auch im Bereich Metal ausprobieren.
„Jugend musiziert“ – Musiker bis 21 Jahre können ihr Talent beweisen
Mit dieser Gitarrenkombination steht Lennart Krekow nun erstmals im Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“. Zu dem Wettbewerb, bei dem Musiker bis 21 Jahre ihr Talent unter Beweis stellen können, fand der junge Gitarrist aus Bielstein über seinen Gitarrenlehrer Mirko Salispahic.
Von ihm wird er an der Musikschule der Homburgischen Gemeinden unterrichtet. Der Wunsch, sein Können auf der Bühne einem Publikum zu präsentieren, sei schon länger vorhanden gewesen, sagt Krekow. „Jugend musiziert“ machte dies erstmals möglich.
Corona-Pandemie konnte Leidenschaft für das Gitarrenspiel nicht stoppen
Die erste Teilnahme führte den damals Zehnjährigen bereits über den Regional- in den Landeswettbewerb. Die Leidenschaft für das Gitarrespiel hielt sich auch während der Corona-Pandemie, und so nahm Lennart Krekow dieses Jahr erneut an dem Wettbewerb teil.
Sein Ziel war von Beginn an ambitioniert: „Ich wollte den Bundeswettbewerb erreichen, sonst hätte sich das ganze Üben nicht gelohnt“, sagt der heute 13-Jährige. Deshalb erarbeitete er sich ein anspruchsvolles Programm. Mit den Songs „After Midnight“ (Andy James), „Zombie“ (The Cranberries) und „Believer“ (Imagine Dragons) konnte er die Jury nun überzeugen.
In der ersten Stufe des Wettbewerbs, dem Regionalwettbewerb, präsentierte er die ersten beiden Stücke zu einem Playback auf der E-Gitarre und letzteres auf der Akustikgitarre. Im Landeswettbewerb war dann nur ein Stück mit Playback erlaubt – weshalb sein Zwillingsbruder Marlon als Begleitung an der Gitarre einsprang, er hatte es ebenfalls bis in den Landeswettbewerb geschafft.
Zwillingsbruder Marlon verpasst Bundeswettbewerb um einen Punkt
Den Bundeswettbewerb verpasste Marlon dann allerdings um nur einen einzigen Punkt. So sei die Freude über den Erfolg des Bruders nach der Ergebnisbekanntgabe etwas getrübt gewesen. „Richtig freuen konnte ich mich nicht“, erzählt Marlon Krekow.
Seine Mutter Maryline betont: „Die beiden spielen auf dem exakt gleichen musikalischen Niveau.“ So dauerte es gerade einmal zwei Wochen, bis Marlon die Begleitung für seinen Bruder eingeübt hatte. Dieser zeigte sich von der stressigen Wettbewerbssituation unbeeindruckt: „Als wir da waren, war ich etwas aufgeregt. Aber es war nicht schlimm.“
Kein Druck und Stress, sondern der Spaß am Spielen treibt Lennart an
Diese jugendliche Lockerheit findet sich auch in seiner Einstellung zum Üben. „Ich habe keinen festen Übeplan“, sagt Lennart Krekow. Er schaue sich viel lieber zu unterschiedlichsten Songs Tutorials auf Youtube an. Immer auf der Suche nach einer neuen Herausforderung werden Songs dann eingeübt.
Es sei kein Druck, kein Stress, sondern der Spaß am Spielen und sein Ehrgeiz, der den jungen Musiker antreibe, beobachtet auch seine Mutter. Er könne sich vorstellen, seine Leidenschaft eines Tages zum Beruf zu machen, verrät Lennart: „Ich möchte gerne einen Beruf mit der Gitarre ausüben. Vielleicht finde ich eine Band.“ Auch eine Karriere als Musikproduzent stelle er sich interessant vor.
Nun liegt der Fokus aber erstmal auf der nächsten Wettbewerbsrunde. Der Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“ findet vom 25. Mai bis zum 2. Juni in Zwickau statt. Bis dahin will der junge Gitarrist die Tipps umsetzen, die ihm die Juroren in einem sehr positiven Beratungsgespräch mit auf den Weg gegeben haben. Sein Ziel für die nächste Wettbewerbsebene ist klar: „Es wird schwer“, sagt der Bielsteiner mit Blick auf die bundesweite Konkurrenz. „Aber ich möchte gerne mindestens 20 Punkte erreichen.“
Preisträger
Beim Landeswettbewerb in Münster war Lennart Krekow der einzige oberbergische Teilnehmer, der mit 23 Punkten einen ersten Preis errang und sich für den Bundeswettbewerb am Pfingstwochenende in Zwickau qualifiziert hat. Es gab aber weitere erfolgreiche Musiker und Musikerinnen aus Oberberg, darunter Lennarts Zwillingsbruder Marlon, der ebenso an der E-Gitarre 22 Punkte und den zweiten Preis bekam.
Dieselbe Punktzahl und einen zweiten Preis erreichten zudem das Streicherensemble von Elisa und Benjamin Klees aus Nümbrecht und Zoé Grace Dross aus Wiehl sowie die Pianistin Amelie Westerkamp aus Engelskirchen. Im Streicherduo mit Joana Kariuki (Hamm) holte die Nümbrechterin Leona Thiel 20 Punkte und damit Platz zwei. Dritte Preise gab es zudem für die Gummersbacher Klaviertalente Emely Fangyi Mao (19 Punkte) und Claas Aaron Lessmann (17).