Die Schönheit des SchlichtenWipperfürther Autor schreibt Naturlyrik
Wipperfürth – Vor einem Jahr legte der Wipperfürther Autor und Künstler Michael Wittschier einen kleinen Band mit Naturgedichten vor. Das Buch „Im Totholz“ war im Nu vergriffen. Jetzt hat Wittschier nachgelegt. „Vorübergehend“ heißt der zweite Lyrik-Band, wie sein Vorgänger als Kleinstauflage im Selbstverlag erschienen.
Wie im ersten Buch werfen die kleinen Gedichte kurze Schlaglichter auf Naturimpressionen im Wandel der Jahreszeiten, gesehen durch die Brille des aufmerksamen, höchst subjektiven Beobachters.
Die Natur der Neye als Inspirationsquelle
„Der Karpfen im Teich/weiß nicht, dass Fische schwimmen –/so möcht’ ich wandern“ lautet eines der Gedichte. Zahllose Wanderungen, vor allem an der Neye-Talsperre, dienen als Inspiration. Michael Wittschier greift für seine Lyrik dieses Mal ausschließlich auf die Form des Haiku zurück, einer traditionellen, jahrhundertealten japanischen Gedichtform. Drei Zeilen, mit fünf, sieben und fünf Silben, die drei ruhigen Atemzügen entsprechen. Mit diesem Gerüst schafft der Autor wahre Kleinode im besten Sinn des Wortes. „Ich möchte Sinnlichkeit und Verstand zusammenbringen“, sagt Wittschier über seine Haikus.
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Den besonderen Reiz von „Vorübergehend“ machen die Illustrationen aus. Schlichte Schwarz-Weiß-Fotos, die der Künstler mit seiner selbstgebauten Lochkamera aufgenommen hat, und die wie die Gedichte eine karge, aufs äußerste reduzierte Schönheit verströmen. Dazu kommen noch einige kleinformatige Kupferstiche von Michael Wittschier, von ihm selbst auf einer 3D-Minipresse gedruckt.
Michael Wittschier: Vorübergehend. Schreib-Erkundungen mit 17 Silben und 24 Baum-Ansichten. Das Buch ist in einer Kleinstauflage erschienen und zum Preis von 10 Euro in der Bergischen Buchhandlung in Wipperfürth erhältlich.