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Rettungsgasse für „de Schmier“Straßen NRW übersetzt Vorschriften in 19 Sprachen

Lesezeit 3 Minuten
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Rettungsgassen retten Leben!

  1. Die linke Spur nach links, alle anderen nach rechts: So sieht im Modell eine vorbildliche Rettungsgasse aus.
  2. Der Landesbetrieb Straßen NRW hat auf einem Plakat das Prinzip noch einmal erklärt. „Bilden Sie im Stau eine Rettungsgasse!“ Übersetzt in 19 Sprachen.
  3. 150 Plakate solcher Plakate mit den Übersetzungen hängen seit wenigen Tagen an den Toilettenanlagen der Autobahn-Parkplätze.

Gelsenkirchen – Das Bußgeld gibt es schon lange: Seit Oktober 2017 müssen Autofahrer, die im Stau keine Rettungsgasse bilden, mit einer Strafe von von mindestens 200 Euro rechnen. Im schwersten Fall sind sogar 320 Euro plus einem Fahrverbot von einem Monat möglich. Und das Risiko, erwischt zu werden, ist gar nicht so gering.

Im April 2018 hat der NRW-Innenminister für 50 Streifenwagen der Autobahnpolizei sogenannte Dashcams angeschafft – hochauflösenden Kameras – die an der Windschutzscheibe kleben und die Beamten in die Lage versetzen, anhand der Videoaufzeichnungen Verkehrssünder im Nachhinein zu ermitteln, weil sie während des Einsatzes dazu weder die Zeit noch die Gelegenheit haben.

Die Rettungsgasse in verschiedenen Sprachen

Doch Bußgelder sind nur das letzte Mittel. Am liebsten wäre es der Polizei, wenn Rettungsfahrzeuge im Ernstfall freie Fahrt hätten. Deshalb hat der Landesbetrieb Straßen NRW auf einem Plakat das Prinzip noch einmal erklärt. „Bilden Sie im Stau eine Rettungsgasse!“ Übersetzt in 19 Sprachen.

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150 Plakate solcher Plakate mit den Übersetzungen hängen seit wenigen Tagen an den Toilettenanlagen der Autobahn-Parkplätze. „Rettungsgasse: Linke Spur nach links, alle anderen Spuren nach rechts.“ Oder auch „Reddingsstrook: linkerstrook naar links, alle anderen stroken naar rechts.“ Das ist Niederländisch.

Fast 120 Mitarbeiter des Landesbetriebes haben sich die Mühe gemacht, den Satz für das Plakat zu übersetzen. 155 Vorschläge sind so zusammengekommen, von Albanisch bis Ungarisch.

Die Belegschaft von Straßen NRW steckt voller Tatendrang

Damit hatte keiner gerechnet. Aber Straßen NRW hat offenbar nicht nur eine multinationale – sonder vor allem kreative Belegschaft. Ehefrauen, Freunde und Freundinnen, eine „internationale Nachbarschaft“ oder die Englisch-Lehrerin der Tochter wurden bemüht, um das Rettungsgassen-Anliegen in die Welt zu tragen.

Einige haben sogar den Zeichenstift zur Hand genommen, um die Anleitung zu übersetzen. „Die große Beteiligung zeigt, dass Straßen NRW eine vielfältige Belegschaft hat, die sich auch Gedanken um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer machen“, sagt Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek.

„Rettungsschwimmerstraße“ – Wie bitte?

Mit 20 Einsendungen liegen die englischen Übersetzungen an der Spitze, gefolgt von 17 türkischen Varianten. Doch nicht nur bei diesen Sprachen wird deutlich: Wörtliche Übersetzungen können in die Irre führen.

Die Rückübersetzung mit dem Google-Übersetzer produzierte Stilblüten: Aus der vermeintlichen Rettungsgasse wurde der „Weg des Erlösers“, eine „Lebensader“ oder auch eine „Rettungsschwimmerstraße“. Überdies wird die Rettungsgasse nicht in allen Ländern gleich umgesetzt. In Frankreich wird zum Beispiel die Standspur für die Rettungseinsätze genutzt.

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Englisch, Türkisch, Spanisch, Russisch, Französisch, Italienisch und Polnisch – mehr als die Hälfte der Einsendungen decken diese Sprachen ab. Bei den übrigen 67 Übersetzungen wird es exotisch. Ein Mitarbeiter aus dem Ruhrgebiet und gebürtiger Südtiroler hat neben der italienischen auch eine ladinische Variante geschickt „Noch sprechen 30 000 Menschen in die ladinische Sprache“, schreibt er dazu.

Auch die Kölner sollen „Platz für de Schmier“ machen

Weit mehr Menschen dürften Singhalesisch sprechen, auch in diese Sprache wurde der Text übersetzt. Bis aufs Plakat haben es die geschwungenen Schriftzeichen allerdings nicht geschafft. Ebenso wenig wie die Übersetzungen ins Platt. Der Münsterländer rät Verkehrsteilnehmern zur „Hülptraten“, im Ruhrgebiet bildet man ein „Rettungsgässken“. Und natürlich auch für die Kölner haben die Mitarbeiter eine Anleitung geliefert: „Platz für de Schmier, Füürwehr un Afschlepper: Bis de op de linke Sick d’r Autostroß, no links trecke, und die andere Lück no rähts trecke.“