Es war eine Nachricht aus dem Jahr 2015, die Roland Vossebrecker schockierte und dafür sorgte, dass er ein ganz besonderes Projekt ins Leben rief. „Ich habe damals von dem schrecklichen Erdbeben in Nepal erfahren und habe mir selbst gesagt: Da musst du doch etwas machen“, erinnert sich der Komponist aus Bensberg. An diesem Tag vor knapp fünf Jahren wurde die Idee für die Benefiz-Konzertreihe zugunsten von Klimaschutzprojekten geboren.
Gemeinsam mit Freunden und seinen beiden Kindern organisierte Vossebrecker innerhalb einer Woche spontan ein Benefizkonzert in Köln, 100 Leute kamen und spendeten am Abend fast 2500 Euro. Das Spendengeld, das Vossebrecker bei seinen Konzerten sammelt, geht ohne Abzüge direkt an Klimaschutz-Projekte der Hilfsorganisation Oxfam, die sich international bei der akuten Nothilfe sowie bei der langfristig angelegten nachhaltigen Entwicklungshilfe engagiert.
Vierte Konzertreihe
Nach dem Erfolg des spontanen Konzerts war für Vossebrecker klar: „Das möchte ich auch weiterhin machen.“ Mittlerweile spielt er schon seine vierte Konzertreihe für mehr Klimaschutz, finanziert wird das ganze aus eigener Tasche. „Reise, Werbung, manchmal auch die Miete für den Konzertsaal oder Flügel – ich zahle alles selber“, erzählt der 54-Jährige. Das alles sei es ihm aber wert. Die Leidenschaft für die Musik hat Vossebrecker bereits seit der Oberstufe. Er sagt: „Die Musik ist für mich damals zum lebensbestimmenden Hobby geworden.“ In Köln studierte der Bensberger „Klavier und Dirigieren“ und arbeitet heute als Musiklehrer.
Er selbst versteht sich als Komponist, meint aber auch: „Ich muss zugeben, ich bin eher ein langsamer Komponist, manchmal fällt mir das Komponieren schwer und der Prozess kann sehr lange dauern. Aber wenn dann ein Stück fertig ist, bin ich immer von meinem Ergebnis überzeugt.“ Einen Teil seiner Eigenkompositionen spielt er auch bei seinen Benefiz-Konzertreihen, neben bekannten Stücken von Johann Sebastian Bach und Johannes Brahms. 2014 begann er zudem mit der Komposition eines Zyklus von Kanon-Sonatinen für Klavier, der mittlerweile 13 Werke umfasst. Neben seiner musikalischen Tätigkeit engagiert sich Vossebrecker im Bildungswerk Stanislaw Hantz und organisiert Bildungsreisen zur Holocaust-Thematik.
Bis zu 30 Konzerte
Bis zu 30 Konzerte spielt Vossebrecker von November bis Mitte Februar pro Konzertreihe, insgesamt 63 000 Euro Spendengelder hat er bereits gesammelt. In seiner aktuellen Konzertreihe steht er bei 14 500 Euro. Die Auftrittsorte sind dabei ganz unterschiedlich. „Eigentlich spiele ich überall da, wo man mich spielen lässt – in Kirchen, Schulen, Ratssälen oder auch privat bei Hauskonzerten“, sagt der 54-Jährige. Für Tipps ist er jederzeit dankbar.
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Ein persönliches Spendenziel hat der Komponist nicht. „Mein einziges Ziel ist, dass es so weitergehen soll und dass ich die Benefizkonzerte noch lange spielen kann.“ Für ihn sei es ein Anliegen, seine musikalische Arbeit in den Dienst einer anderen Sache zu stellen und Oxfam damit zu unterstützen, meint Vossebrecker und betont seine Motivation: „Ich sehe meine Konzerte als ein Stück Klimagerechtigkeit und möchte damit die Menschen unterstützen, die nichts für den Klimawandel können, aber am meisten darunter leiden.“
Am Freitag, 17. Januar, spielt Roland Vossebrecker um 18 Uhr ein Benefizkonzert in der Spielstätte „Sinngewimmel“ in Refrath, Wilhelm-Klein-Str. 18-20. Am Sonntag, 2. Februar, gibt der Komponist außerdem um 11 Uhr ein Konzert in „Conrads Couch“ in Bergisch Gladbach. Die Eintritte sind frei, Spenden für die Klimaschutzorganisation Oxfam sind erbeten.