Das Erscheinungsbild wird detailgenau dokumentiert, damit der Emilienbrunnen sieben Meter zurückversetzt wieder aufgebaut werden kann.
Umbau SchloßstraßeFachfirma baut in Bensberg Emilienbrunnen ab
Die Bauarbeiten zur Modernisierung der Schloßstraße in Bensberg sind im vollen Gange. Aktuell ist die Nikolausstraße voll gesperrt. Ernst wird es jetzt aber auch für den Emilienbrunnen an der Ecke Schloßstraße/Nikolausstraße – wichtiges Identifikationsobjekt vieler angestammter Bensberger. Er wird ab Donnerstag von einer Fachfirma abgebaut.
Beim Umbau der Schloßstraße mit einem Investitionsvolumen in Höhe von über 12 Millionen Euro ist der Brunnen nur ein Mosaiksteinchen, erhält aber große Aufmerksamkeit. „Die Lage der Korallenkalksteine wird über photogrammetrisches Aufmaß sowie ein georeferenziertes 3D-Modell erfasst, sodass man den Emilienbrunnen zu einem späteren Zeitpunkt in gleicher Weise wieder aufbauen kann“, versichert Pressesprecher Patrick Ortmanns nicht ohne Grund.
Der Abbau wird zwei bis drei Wochen dauern
Denn Kritiker und Skeptiker der Umsetzung, darunter der Bergische Geschichtsverein und viele Bürger, hatten in den vergangenen Jahren immer wieder die Sorge geäußert, das Bauwerk aus Muschelkalk mit vier Wassertrögen könne beim Abbau und Wiederaufbau Schaden nehmen. Sie wollten den Brunnen am liebsten so erhalten, wie er sich jetzt darstellt.
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Allein der Abbau des Bauwerks wird zwei bis drei Wochen dauern. Zu diesem Zweck müssen die danebenliegenden Treppen abgesperrt werden und der Fußgängerverkehr wird nur auf der südlichen Straßenseite möglich sein. Geschäfte und Gastronomie neben dem Brunnen bleiben aber erreichbar. Was den Wiederaufbau anbelangt, müssen die Bensberger sich aber ein Jahr lang gedulden.
Erst nach Abschluss der Gestaltung des dazugehörigen Emilienplätzchens ist daran zu denken. „Die Originalsteine werden bis dahin zwischengelagert“, berichtet Ortmanns. Nach intensiver Auseinandersetzungen mit Bensbergern und der Politik soll der Brunnen mit seinem umgebenen Korallenkalkstein original getreu sieben Meter von seinem jetzigen Standort nach hinten versetzt werden. Die Planer sehen ihn als Mittelpunkt des neuen Emilienplätzchens, das vor dem Brunnen unter Einbeziehung des Gehwegs entstehen soll – mit einer Japanischen Zelkove als Solitärbaum und einer Sitzgelegenheit.
„Durch die Aufenthaltsqualität erhält der Brunnen mehr Aufmerksamkeit“, betont Ortmanns. Eine Informationstafel soll errichtet werden, erinnernd an Wohltäterin Emilie Schmitz (1807-1891), Namensgeberin des Brunnens, die große Geldsummen für Bensberger Projekte gespendet hatte, etwa für den Bau der katholischen Nikolausstraße. 1354 Bensberger hatten 2019 auf einer Protestliste unterschrieben, um sich dagegen zu wehren, dass der Brunnen an einer ganz anderen Stelle wieder aufgebaut wird. So hatte es der erste Entwurf des Planungsbüros vorgesehen.