Bergisch Gladbach – Der Baum direkt neben der Landstraße zwischen Bensberg und Untereschbach hat bereits Schlagseite, als ihn ein Streckenwart des Landesbetrieb Straßen NRW entdeckt.
Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn er auf die viel befahrene Verkehrsader kippt. Erst vor gut zwei Wochen hat bei Gummersbach ein umstürzender Baum einen Motorradfahrer erschlagen. „Der Wurzelteller hat sich schon angehoben“, sagt ein Mitarbeiter des Landesbetriebs und lässt umgehend die Straße sperren, Feuerwehr und Polizei alarmieren. „So schnell bekommen wir jetzt kein Unternehmen, das den wegmachen könnte.“
Um kurz vor halb zehn geht nichts mehr auf der L 136 (Overather Straße) zwischen der Autobahnauffahrt Bergisch Gladbach-Bensberg (früher: Moitzfeld) und der Kreuzung am Knauber-Markt. Im Korb der Drehleiter werden zwei Feuerwehrleute mit Motorsäge hinauf in die Baumkrone gebracht. Sie sägen den bereits in gefährlicher Schräglage stehenden Baum, laut Landesbetrieb wahrscheinlich eine Espe, Stück für Stück von oben nach unten in Stücke.
Dabei entdecken sie gleich noch einen zweiten Gefahrbaum daneben, der ebenfalls heruntergeschnitten wird. „Gerade nach dem tödlichen Unfall vor zwei Wochen, bei dem der Baum den Motorradfahrer erschlagen hat, sind alle sehr sensibilisiert“, sagt Feuerwehr-Einsatzleiter Lars Kotter, der mit seinen hauptamtlichen Kollegen von der Feuerwache in Bensberg ausgerückt ist. Nicht zum ersten Mal an diesem Morgen.
Bereits um halb acht waren die Retter zu einem Verkehrsunfall auf die Autobahn gerufen worden, in den laut Polizei drei Autos zwischen den Anschlussstellen Bergisch Gladbach-Bensberg und -Frankenforst (früher: Bensberg) verwickelt waren. Zwei Menschen wurden verletzt, die Autobahn in Richtung Köln musste komplett gesperrt werden. Zeitweise staute sich der Verkehr auf der A4 zurück bis hinter Overath, zumal es noch einen weiteren Auffahrunfall im Stau gab. Die spätere Sperrung auf der parallel zur Autobahn verlaufenden L 136 zwischen Bensberg und Untereschbach war schneller vorüber. Nach einer Stunde konnten Polizei und Feuerwehr die Straße wieder freigeben.