Ex-Bürgermeister Lutz Urbach wird erst zunächst nicht wie beabsichtigt aus der katholischen Kirche austreten. Warum? Das hat er auf Nachfrage berichtet.
Nach Erzbistum-KehrtwendeBergisch Gladbachs Ex-Bürgermeister tritt vorerst nicht aus der Kirche aus
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Will erst einmal mit dem Austritt abwarten und das weitere Vorgehen des Erzbistums beobachten: Bergisch Gladbachs ehemaliger Bürgermeister Lutz Urbach.
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Wie berichtet hatte Urbach als Protest gegen das Proklamandum zum „Modellprojekt“ Bergisch Gladbach zum 1. März und die damit verbundenen Amtsverluste der Pfarrer aus Refrath und Bergisch Gladbach-West Mitte Januar angekündigt, gemeinsam mit seiner Frau Tanja aus der Kirche auszutreten, sobald es wieder Termine beim Amtsgericht gebe.
Ich habe sofort Anfang des Monats geschaut, aber schon wieder waren alle Termine ausgebucht,
Nach Informationen des Gerichts sollte dies Anfang Februar wieder der Fall sein. „Ich habe sofort Anfang des Monats geschaut, aber schon wieder waren alle Termine ausgebucht“, so Urbach jetzt aus Nachfrage der Redaktion.
Zwei Tage später dann blies das Erzbistum das „Modellprojekt“ zum 1. März ab. Nun will Urbach mit seinem Kirchenaustritt erst einmal abwarten. Und das weitere Vorgehen des Erzbistums genau beobachten.
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‚Weiße Salbe‘ reicht nicht.
„Es geht darum, ob der Protest der Christen von Bergisch Gladbach im Kölner Erzbistum auch wirklich gehört worden ist – und sich dadurch nun etwas ändert“, sagt er. „Wenn die Zurücknahme des Modellprojekts zum 1. März nur dazu gedient haben sollte, die Menschen zu beruhigen, wäre das zu wenig. „Weiße Salbe“ reicht nicht.“
Wenn die Kölner Kirchenverantwortlichen unterdessen einen Lernprozess machen würden, „wäre das gut“, so der Katholik. „Dann würde ich noch einmal mit meiner Frau sprechen und wir würden unser Vorhaben, aus der Kirche auszutreten, weiter zurückstellen.“
Ex-Bürgermeister lobt Vermittlungsarbeit von Weihbischof Ansgar Puff
Auch der frühere Bergisch Gladbacher Bürgermeister (2010-2020) lobt die Arbeit, die Weihbischof Ansgar Puff übernommen habe, der im Auftrag des Kardinals Gespräche mit den Gemeinden und Seelsorgern vor Ort geführt und die Inhalte dann in Köln vorgebracht hatte.
In einem Schreiben an den Kreisdechanten und Pfarrer von St. Laurentius in Gladbach hatte Urbach seine Pläne, aus der Kirche öffentlich auszutreten. Dabei hatte er sich auch hinter die beiden betroffenen Pfarrer gestellt, die ihren Amtsverzicht erklären sollen. „Falscher können Personalentscheidungen nicht sein“, so Urbach damals. Zumindest zum 1. März sind diese Pläne des Erzbistums erst einmal vom Tisch.