Bürgerinnen und Bürger haben Einblick in die Pläne für das zweite Gleis.
S-BahnHeiße Phase für zweites Gleis in Bergisch Gladbach beginnt
In der Kreisstadt gibt es derzeit zwei Großprojekte, die die Stadt dauerhaft verändern werden. Das eine ist die Umgestaltung der 37 Hektar der Papierfabrik Zanders. Sie ist erst in Konturen abzusehen.
Das andere ist das zweite S-Bahn-Gleis zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach. Es soll, es wird kommen, die Konturen sind klar und die Finanzierung steht. Wann es jedoch genau kommt, hängt entscheidend von der Dauer des Planfeststellungsverfahrens ab.
Erst nach Abschluss dieses Verfahrens wird ein sogenannter Planfeststellungsbeschluss erlassen und damit das Baurecht erteilt. Zuständig ist das Eisenbahnbundesamt. Man könnte auch sagen: Ab jetzt wird es interessant.
Bürgerinnen und Bürger aus Bergisch Gladbach dürfen mitreden
Nur für den Streckenabschnitt zwischen Bahnübergang Tannenbergstraße und Bahnhof Bergisch Gladbach hat das Planfeststellungsverfahren bereits begonnen. Bürger können ab 17. April und dann bis 16. Mai sämtliche Planungsunterlagen einsehen, online über das Eisenbahnbundesamt oder persönlich im Technischen Rathaus der Gladbacher Stadtverwaltung, Wilhelm-Wagener-Platz in Bensberg. Einsehbar sind die Dokumente in den Büros E06-E12. Einwände zum Verfahren können bis 16. Mai vorgebracht werden.
Um Baurecht zu bekommen, muss die Deutsche Bahn ihre Karten auf den Tisch legen. Sämtliche Gutachten und Planungen, die im Kontext des Gladbacher Bahnhofs stehen, muss sie öffentlich auslegen. Wie berichtet, wird der Bahnübergang der S11 abgebaut und die Tannenbergstraße geschlossen, die historische, denkmalgeschützte Schrankenanlage an der Nordseite (alte Bensberger Strecke) bleibt bestehen. Zum vorhandenen Bahnsteig wird ein Mittel- und ein Außenbahnsteig hinzukommen, wettersicher sollen die Unterstände werden, barrierefrei ist Pflicht. Sache der Stadt ist der Neubau einer Gleisüberquerung zwischen Radstation und Jakobstraße.
Die Vorbereitungen für das zweite Gleis in Gladbach laufen
Es wird eine Umgestaltung der Gleisanlagen geben und nicht mehr benötigte Gleisreste der ehemaligen Industriebahn verschwinden. Exakt 795 Meter Bahnstrecke werden vom Planfeststellungsbeschluss erfasst, von Bahnkilometer 8,705 bis in den Bahnhof Bergisch Gladbach, Bahnkilometer 9,500.
Größere Einschränkungen im Straßenverkehr kündigt die Deutsche Bahn bereits an, Umleitungen während der Bauzeit sollen eingerichtet werden. Nach Baubeginn im Monat Januar des nach dem Planfeststellungsbeschluss folgenden Jahres ist laut Bahn mit 26 Monaten Bauzeit zu rechnen. Für den Bahnübergang an der Tannenbergstraße soll eine neue Verkehrsachse über das Gleisdreieck (Gewerbegebiet Kuhlerbusch) kommen, hier hat die Stadt von Vorkaufsrechten bereits Gebrauch gemacht. Ein Verkehrsgutachten wird im Lauf des Jahres erwartet.
Es sollen zukünftig mehr Linien zwischen Köln und Gladbach fahren
Neben der Stammstrecke S11 soll künftig die neue Linie S10 Köln-Worringen - Bergisch Gladbach) verkehren, die S14 Köln-Nippes - Bergisch Gladbach als Verstärker wochentags von 6 bis 9 und 16 bis 19 Uhr. Im Berufsverkehr sollen bis zu neun Bahnen in der Stunde rollen. Die Planer sprechen von einem annähernden Fünf-Minuten-Takt. Bislang fährt die S11 alle 20 Minuten, sonntags alle 30 Minuten.
Planungen, die das Naturschutzgebiet Thielenbruch auf Kölner Gebiet betreffen, gehören zu einem zweiten Planfeststellungsverfahren, das bisher noch nicht begonnen hat. Hierfür hatte sich die Deutsche Bahn im Vorfeld intensiv mit verschiedenen Naturschutzverbänden ausgetauscht.