Keine Vorteile für Radler und PassantenKreisverkehr an Mülheimer Straße abgelehnt
Bergisch Gladbach – Anträge bringen der Verwaltung Arbeit. Bei Ideen, die die Bürger ans Rathaus schicken, ist das oft der Fall: Die Eingabe läuft durch die Abteilungen in Richtung der politischen Ausschüsse. Und nicht immer wird was draus. Jüngstes Beispiel: ein möglicher Umbau der Kreuzung Mülheimer Straße, Duckterather Weg und Schlodderdicher Weg zu einem Kreisverkehr.
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Anstoßgeber dafür war das Schreiben eines Anwohners aus dem Februar. Ein Kreisel könne die Umweltbelastung senken, Lkw würden mit niedrigerer Geschwindigkeit durch die Siedlung fahren. Zudem würde das Unfallrisiko im Kreuzungsbereich gemindert und die Sicherheit für Schulkinder erhöht. Die Stadt legte das Anliegen nicht zu den Akten, sondern überwies es zunächst in den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden, erste Anlaufstelle für Ideen aus der Bürgerschaft. Von dort ging die „Reise“ weiter in den Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Infrastruktur und Verkehr.
Allerdings können die Ausschussmitglieder nicht ohne fundierte Grundlage entscheiden. Die Mitarbeiter der Planungsabteilung nahmen sich also des Anliegens an. Ergebnis ist eine umfassende Stellungnahme, die das Für und Wider eines Kreisverkehrs an dieser Stelle umfassend abwägt.
Grund der Ablehnung bei Radwegeplanung
Entscheidender Punkt für das Nein der Verwaltung: Bei den Radwegen passt es nicht. Umlaufende Radwege seien aus Platzgründen nicht möglich, und bei einer Gehwegbreite von teils nur zwei Metern empfehle sich keine Lenkung der Radler über die Bürgersteige. Bei einer Verkehrsstärke von 22 000 Fahrzeugen am Tag müssten die Radler auch durch den Kreisverkehr. Die Verkehrssicherheit für die Radfahrer werde sich damit verschlechtern, berichten die Stadtplaner. Ungeübte Radfahrer, die sich nicht in den Kreisverkehr trauten, müssten vor den Querungsstellen absteigen, den Gehweg nutzen und ihr Rad schieben.
Hingewiesen wird auf die seit 2008 vorhandene Dauerrot-Schaltung nachts. Nur wenn sich ein Fahrzeug nähert, springt das Signal auf Grün. Tagsüber passe sich die Ampelanlage den Verkehrsmengen an, mit Vorrang einer grünen Welle für die Mülheimer Straße. Nicht zuletzt profitiere der Nahverkehr dank einer Vorrangschaltung für Busse. Ein Umbau der Kreuzung würde 750 000 Euro kosten, kalkulierten die Exporten. Da sich die Sicherheit bei einem Kreisel verringere, sei eine so hohe Investition nicht vertretbar. Im Fachausschuss gab es ein unterstützendes Abstimmungsergebnis: Der Anregung wird nicht gefolgt, die Kreuzung bleibt unverändert.