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Absage an Main StreetBergisch Gladbach lehnt Pendlerroute über das Zanders-Gelände ab

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt Verantwortliche aus Kommunen bei der Unterzeichnung eines Vertrages zu Standards bei den Radpendlerrouten

Die Vorfreude ist groß: Im vergangenen Jahr unterschrieben Verantwortliche aus Städten, Gemeinden und Kreisen Verbindliches zu den Radpendlerrouten

Die Radpendlerroute von Köln nach Bergisch Gladbach wird nicht über das Zanders-Gelände fahren

Manche Radfahrerin, mancher Radfahrer hatte darauf gehofft, dass das Zanders-Gelände Teil der neu einzurichtenden Radpendlerroute nach Köln werden könnte. Von Gronau aus wären die Radfahrer an der Cederstraße auf das Areal eingebogen und am Pförtnerhaus Gohrsmühle wieder hinausgefahren, mit dem S-Bahnhof als Ziel bereits im Blick. Genau diese Route, Main Street genannt, ist seit wenigen Tagen für Passanten und Radler von der Stadt freigegeben worden. Täglich wächst die Zahl der Nutzer, die Gladbacher entdecken Zanders.

Jetzt steht fest: Die Main Street wird nicht Teil der Gladbacher Pendlerstrecke. Die Radlerinnen und Radler nehmen eine andere Passage über die Kalkstraße, um in die Stadtmitte zu gelangen. Warum das Gelände der alten Papierfabrik außen vor bleiben muss für die mit Hochdruck beplante Radpendlerroute hat mehrere Gründe: Die Öffnung des Geländes sei nur vorläufig, berichten die Planenden.

Zanders wird umgebaut

Bei Zwischenfällen könne die Öffnung auch wieder zurückgenommen werden. Und spätestens mit dem Start großer Umbauarbeiten (Infrastruktur, Wohnungen, Gewerbe, Berufskolleg) müsse die Main Street wieder geschlossen werden. Außerdem liefen noch Untersuchungen zur grundsätzlichen Erschließung für den Verkehr (Autos, Radfahrer, Passanten). Für den Kfz-Verkehr seien drei Anbindungen geplant, ein Durchgangs- oder Abkürzungsverkehr für Kraftfahrzeuge soll es später nicht geben.

Für die Juni-Sitzung des Mobilitätsausschusses unterbreitet die Stadt den Verkehrspolitikern einen Vorschlag für die seit langem vorgeplante Radroute. Sie soll von Köln kommend über die Gierather Straße führen, die Straße Rodemich und entlang des Hochwasserbeckens Kippemühle weitergehen.

Über den Refrather Weg, Cederstraße und Cederwaldstraße wird die Tannenbergstraße erreicht, weiter über die Kalkstraße zur Stationsstraße und zum Bahnhofsumfeld. Auf diese Weise werde auch das Zanders-Areal dennoch eingebunden, über den möglichen Zugang an der Cederstraße. Auf lange Sicht könne die Route auch über einen Teil des innerstädtischen Bahndamms bis zur Kalkstraße geführt werden. Für die vielbefahrene Gierather Straße empfehlen die Planer Piktogramme auf der Fahrbahn und die Reduzierung der Geschwindigkeit von Tempo 50 auf 30.

Viele Fahrradstraßen

Zwischen Schlodderdicher Straße und Am Dännekamp sowie für die folgenden Abschnitte sollen Fahrradstraßen ausgewiesen werden; mit Zusatzschildern soll Anwohnern erlaubt werden, diese Straßen weiter zu nutzen. Die Straße Rodemich soll ebenfalls Fahrradstraße werden, das Parken auf der Straße soll wegen der geringen Fahrbahnbreite deutlich eingeschränkt werden.

Ob am Rodemich einzelne Stellplätze erhalten bleiben oder Ausweichparkplätze entstehen, soll im weiteren Planungsgang geprüft werden. Am Refrather Weg ist laut Planungen eine neue Ampelanlage erforderlich, damit die Radfahrer die Straße queren können. Anschließend sollen Radfahrstreifen kommen, an der Cederstraße Schutzstreifen.

Mit rund 1,5 Millionen Euro an Kosten rechnen die Verantwortlichen. In der Stadtmitte würden die technischen Standards für die Routen zwar nicht eingehalten, die Erschließungswirkung sei aber positiv.