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Bergisch GladbachStau hinterm Radstreifen

Lesezeit 3 Minuten

Einige Autofahrer (rechts) ignorieren den gelben Radstreifen auf der Buddestraße.

Bergisch Gladbach – Die beiden Verkehrszähler hatten es sich an der Ecke Gladbacher Straße und Am Milchbornbach in Lückerath gemütlich gemacht. Mit Klappstuhl und grüner Warnweste waren sie für die Autofahrer gut zu erkennen. Zu tun hatten sie genug: An diesem Spätnachmittag bogen deutlich mehr Pkw als sonst in die Wohnstraße ein, als Schleichweg nach Bensberg. Auch an der Ecke von Gladbacher, Saaler und Buddestraße in Bensberg ging es zuletzt verstärkt nach links und rechts statt geradeaus, auch dies bekannte Stauumfahrungsstrecken.

Der Radspurtest dauert bis in den November, dann wird ausgewertet

Die neue Routenplanung hat ihren Grund: Seit wenigen Tagen bietet die Stadt für die Radfahrer den provisorischen Radweg-Streifen entlang der Buddestraße an, der direkte Weg nach Bensberg zum Busbahnhof und zur Stadtbahn. Die bisherige Auffädelspur für Pkw vor der Kreuzung Kölner Straße ist nun verkürzt und hat nur noch drei, höchstens vier Pkw Platz. Vorher waren es ungefähr 300 Meter, auf denen sich die Autos zweispurig einreihen konnten. Der Radspurtest dauert bis in den November, dann wird ausgewertet. Und danach soll die Politik entscheiden, ob die neuen Radspuren dauerhaft bleiben. Im August sind auch erneut Kameras zur Verkehrszählung angekündigt.

Die Veränderung zeigt bislang in der Hauptverkehrszeit Wirkung. Aber eher bei den Autofahrern als bei den Radlern, die bislang noch kaum anzutreffen sind. Gegen 17 Uhr, 17.30 Uhr reihte sich an den vergangenen Tagen ein Fahrzeug an das nächste in Richtung Bensberg. Die Staukolonne reichte mehrere hundert Meter zurück bis zur Kreuzung Saaler Straße und weiter nach Lückerath. Vereinzelt wurde das verkürzte Auffädeln auch ignoriert und die Autos standen auf der Radspur. Was natürlich verboten ist.

Eine Hinweistafel, die auf die Veränderungen hinweise, fehle

Noch ein Phänomen: Autofahrer, die von der neuen Verkehrsführung überrascht waren, blockierten mit ihren Pkw die Kreuzung Saaler Straße, Querverkehre mussten aufpassen. Für die wenigen hundert Meter mit neuer Verkehrsführung ging es zu den Stoßzeiten nur im Stop-and-Go voran, Fahrzeugnutzer mussten über fünf Minuten Zeit einplanen - wobei in den Sommerferien der Verkehr auch an dieser Stelle deutlich zurückgenommen ist. An normalen Werktagen platzt die Strecke von der Stadtmitte nach Bensberg aus allen Nähten und ist berüchtigt für ihre Staubildung. Und Schwerlaster waren bislang kaum in der Schlange zu finden. Auch ihre Zahl wird wieder zunehmen. Vom Gewerbegebiet Zinkhütte/Hüttenstraße (Firma Krüger unter anderem) ist für Lkw der Weg über Gladbacher und Buddestraße der nächste zu einer Autobahnauffahrt.

Nach wenigen Tagen präsentieren sich die provisorischen Rad-Markierungen, alle in gelber Farbe, übrigens schon ein wenig ramponiert. Einige sind abgeblättert. Die mit gelben „X“-Zeichen überklebten weißen Markierungen sorgten für weitere Verwirrung, berichten Verkehrsteilnehmer. Eine Hinweistafel, die auf die Veränderungen hinweise, fehle.