SanierungsfallStudie entscheidet über Abbruch oder Sanierung der Gesamtschule in Bergisch Gladbach

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Luftbild von dem Schulkomplex. Drumherum stehen Einfamilienhäuser.

Die Integrierte Gesamtschule steht ganz oben auf der Prioritätenliste der Stadt Bergisch Gladbach.

Die Stadt Bergisch Gladbach klärt mithilfe einer Machbarkeitsstudie, ob die Integrierte Gesamtschule Paffrath überhaupt saniert werden kann.

Der Instandhaltungsstau an allen Grund- und weiterführenden Schulen in Bergisch Gladbach ist sehr groß. In manchen Gebäuden bröckeln die Wände, die technischen Anlagen sind veraltet, viele sind zu klein. Ganz nach oben auf die Prioritätenliste hat es die Integrierte Gesamtschule Paffrath geschafft: Hier weiß man, gar nicht, wo man anfangen soll, so lang ist die Mängelliste. Deshalb beauftragt die Stadt nun eine Machbarkeitsstudie, um zu klären, ob eine Generalsanierung ökonomisch vertretbar ist und vor allem, was sie kosten würde. Oder, ob als Option nur Abbruch und Neubau bleiben.

Gravierende Punkte auf der langen Liste der Missstände an der Integrierten Gesamtschule Paffrath sind: marode Bausubstanz, zu wenig Räume, veraltete technische und sanitäre Anlagen, abgängige Elektroinstallationen, defekte Rohrleitungen und so weiter. „Wir wollen keine Zeit verlieren“, betont Alexandra Meuthen, Fachbereichsleiterin für Gebäudewirtschaft. Deshalb sei es gut, dass kurz nachdem die Politik im April die Prioritätenliste beschlossen habe, „das erste Projekt schnellstmöglich vorangetrieben wird.“

Die Kosten für die Studie belaufen sich auf 131.000 Euro

Mithilfe der Machbarkeitsstudie soll geklärt werden, ob die IGP inklusive Sporthalle überhaupt sanierbar ist, insbesondere unter Berücksichtigung der Raumanforderungen für das pädagogische Konzept. Darüber hinaus werden die Aspekte Brandschutz, Barrierefreiheit und Baurecht ins Kalkül einbezogen. Die Kostenschätzung für die Machbarkeitsstudie beläuft sich auf 131.000 Euro.

Die Stadtverwaltung verspricht sich von der Untersuchung außerdem eine grobe Bewertung des Sanierungsbedarfs der technischen Ausrüstung und der Möglichkeiten für eine energetische Modernisierung sowie möglicher Szenarien in Bezug auf Ergänzungsbauten, Anbauten und Aufstockungen für den Fall, dass das nötige Raumprogramm nicht im vorhandenen Bauvolumen unterzubringen wäre.

Weitere Studie in Bezug auf Wirtschaftlichkeit könnte folgen

Im Anschluss an die Machbarkeitsstudie könne laut Stadtverwaltung noch eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung folgen. Die Kosten für diese Untersuchung betragen geschätzt 83.300 Euro. Die Studie würde dann eine Gegenüberstellung von Sanierung oder Abbruch/Neubau hinsichtlich Kosten und Zeit beinhalten. Auch ein Vergleich der Umsetzungsvarianten – Einzelgewerke, Generalplaner, Generalunternehmer oder Totalunternehmer – solle erfolgen.

„Die Machbarkeitsstudie wird uns helfen, die Basis für die Sanierung beziehungsweise Abbruch und Neubau der IGP zu schaffen“, erläutert Meuthen, „erst mit ihr können wir beurteilen, wie wir weiter vorgehen und in welchem Zeit- und Kostenrahmen wir uns befinden.“ Mit einer Fertigstellung sei bis Anfang 2025 zu rechnen.

Insgesamt 24 Projekte stehen auf der Prioritätenliste

Bis die Ergebnisse vorliegen, ist es das Ziel der Stadt als Schulträger, den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten, hieß es schon mehrfach seitens der Verwaltung in den Sitzungen des Schulausschusses.

Die von der Stadtverwaltung vorgelegte Prioritätenliste hat der Schulausschuss nach hitziger Debatte beschlossen. Aber nicht auf breiter Basis. Die CDU stimmte dagegen. Auf der Liste, die die städtische Schulbau GmbH abarbeiten soll, stehen 24 Projekte. Hinter der IGP auf Platz eins steht auf Platz zwei die KGS Bensberg. Hier besteht vor allem ein Platzdefizit. An dritter Stelle steht das Albertus-Magnus-Gymnasium, wo unter anderem die elektronischen Anlagen abgängig sind.

Von der Rangliste verspricht sich die Stadt eine Verbindlichkeit, um nächste Schritte einleiten zu können sowie eine Effizienzsteigerung, weil mehrere Projekte gleichzeitig angegangen werden könnten. Die Beauftragung der Machbarkeitsstudie betrachtet die Stadtverwaltung als „Startschuss“ für die Abarbeitungen der Schulsanierungen.

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