Schon 2009 hatte sich der Ortsverband des Technischen Hilfswerk nach einer neuen Immobilie umgesehen.
Im Jahr 2020 ist es nun soweit: Mit dem Richtfest wird der Beginn der neuen Halle eingeläutet.
Bis dorthin war es ein langer und anstrengender Weg.
Bergisch Gladbach – Richtfest im Sonnenschein feierte der Ortsverband Bergisch Gladbach des Technischen Hilfswerkes (THW) am Samstag. Eine 870 Quadratmeter große Fahrzeug- und Lagerhalle sowie ein 700 Quadratmeter umfassenden Verwaltungsbau entstehen im Gewerbehof Gronau an der De-Gasperi-Straße 8. Fast alle 140 ehrenamtlichen Kräfte und 24 Jugendliche sind zur neuen Unterkunft gekommen. Das gut besuchte Fest und der blaue Fahrzeugpark vor der Halle geben ein imposantes Bild.
Zahlreiche Gäste begrüßt der THW-Ortsbeauftragte Stephan Menrath, unter ihnen Bauherr Ludwig Krämer, Architekt Thomas Baumert, Vize-Bürgermeister Josef Willnecker, CDU-Bundestagsabgeordneter Hermann Josef Tebroke und Wolfgang Bosbach, ehemals CDU-Bundestagsabgeordneter. Auch die Handwerker, die am Bau des Gewerkes beteiligt sind, sind dabei.
Platz für 18 Stellplätze in der Fahrzeughalle
Der bunte Richtkranz weht im Wind am Ausleger des Krans über dem Gebäude. Stellvertretend für einen Zimmermann übernimmt Architekt Baumert die Begrüßung in der Halle. Anschließend stellt Krämer, Eigentümer des Gewerbehofes, die Geschichte der Immobilie an der De-Casperi-Straße vor: Der Kauf ging 2014 über die Bühne, darauf folgten Umbau und Vermietung der 8000 Quadratmeter großen Hallenfläche sowie 1500 Quadratmeter Bürofläche an insgesamt zwölf Betriebe mit 85 Mitarbeitern. „Dann entstand die Idee, weitere Hallen und Büros zu errichten“, berichtet Krämer. Als im Sommer 2018 die Baugenehmigung für den Neubau vorlag, war das Interesse beim THW geweckt. Krämer: „Nach Abbruch der alten Halle war im Mai 2019 Baubeginn.“
„Nachdem das THW Interesse an dem Standort gezeigt hatte, stand für Ludwig Krämer fest, dass er dies aufgrund der guten Beziehungen, weiter verfolgen wollte“, berichtet Baumert. Die Untere Baubehörde habe der Nutzungsänderung zugestimmt, gemeinsam mit dem THW sei der Bau dann geplant worden. „In der Fahrzeughalle werden 18 Stellplätze für Fahrzeuge und Anhänger Platz finden, von denen 14 über die Hallentore frei anzufahren sind“, erläutert Baumert. Neben der Halle entstehen zurzeit das Gerätehaus und ein überdachtes Lager.
Im Erdgeschoss des THW-Gebäudes sind Werk- und Übungsräume sowie Dusch- und Umkleidekabinen untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich Büros für den Ortsbeauftragten und den Führungsstab, der Funkraum, Büro- und Übungsräume sowie ein Seminarraum mit Küche.
Neubau nach elf Jahren Suche
Das neue THW-Gebäude war kein einfaches Projekt, schildert Menrath im Rückblick: Schon im Jahr 2009 habe sich der damalige Ortsbeauftragte Martin Kraus für den Bau einer neuen Immobilie eingesetzt. Bosbach unterstützte den Plan. Nach dem Tod von Kraus im Jahr 2011 trat Menrath die Nachfolge an und brachte das Verfahren auf die Zielgerade. „Es dauerte noch weitere zwei Jahre, bis das Erkundungsverfahren unterschriftsreif war, und uns bescheinigt wurde, dass der Ortsverband etwas Neues braucht“, so Menrath. Als ein Ausschreibungsfehler den Fortschritt bedrohte, habe Bosbach erneut geholfen.
Dennoch blieb die Suche nach einem Standort erfolglos – bis sich 2018 Krämer meldete. Der Mietvertrag zwischen Eigentümer und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben wurde unterschrieben. Menrath: „Danach durfte ich es endlich meinen Leuten sagen.“ Er hofft, dass der Neubau bis Juli 2020 fertig ist – nach elf Jahren.