Bergisch Gladbach – Der provisorische Radstreifen an der Buddestraße in Bensberg wird noch vor Weihnachten entfernt, die umstrittenen gelben Markierungen kommen weg. „Wir rechnen mit der 50. Kalenderwoche“, sagt Stadtsprecher Martin Rölen, also ab Montag, 13. Dezember. Abhängig sie dies von den Kapazitäten der Baufirma.
Das Vorgehen als solches sei Anfang der Woche zwischen Verwaltungsspitze und Ältestenrat besprochen worden. Konsens sei, dass die Radstreifen zunächst entfernt werde. Die dreimonatige Testphase mit den Radstreifen sei ja im November abgelaufen. Einen Beschluss, den Versuch mit Radstreifen aktuell weiter zu führen, gebe es nicht.
Politik wird noch endgültig über Radstreifen entscheiden
Zuvor war bekannt geworden, dass der Radverkehr während der Testphase etwa um ein Viertel abgenommen hatte und Tausende Autofahrer in die benachbarten Wohn- und Nebenstraßen auswichen. Für den Radstreifen hatte die Stadt eine Aufstellspur für Fahrzeuge vor der Kreuzung Kölner Straße entfernt. Daraufhin hatten sich an manchen Tagen Rückstaus bis nach Lückerath gebildet.
Dass irgendwann im nächsten Jahr erneut über den Radstreifen politisch entschieden wird, erscheint absehbar. Im Ausschuss für strategische Stadtentwicklung war vor ein paar Tagen eine dauerhafte Rad-Markierung der Buddestraße vertagt worden - mit den Stimmen der Ampelmehrheit Grüne, SPD und FDP, und unter anderem gegen die CDU, die die Radstreifen an dieser Stelle im Stadtgebiet energisch ablehnt.
Verkehr in Spielstraße verzehnfacht
Die Stadt muss nun intern prüfen, wie die durch den Test offenbar gewordenen Schwachstellen durch geeignete Maßnahmen beseitigt werden können. „Hierzu gehören insbesondere der Ausweichverkehr in den Nebenstraßen und der Rückstau auf der Buddestraße“, heißt es im Beschluss. Die Verwaltung soll dafür mit den Anwohnern sprechen und auch die Radfahrverbände anhören. Außerdem geht es um die Prüfung von Nebenstrecken als „alternative, sichere und schnelle Radverkehrsroute“.
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Beschwerden hatte es insbesondere von den Anwohnern der Montanusstraße gegeben, einer Spielstraße, die nur im Schritttempo befahren werden darf. Von 300 hatte sich der Verkehr auf über 3000 Fahrzeuge pro Woche gesteigert, Autofahrer hatten die Straße als Abkürzung zur Kölner Straße und zur Autobahn genutzt; Messungen der Polizei hatten ergeben, dass sämtliche Fahrzeuge zu schnell fahren. Auch an der Berzeliusstraße und Am Milchbornbach spürten Anwohner deutliche Verkehrszunahmen um 30 bis 40 Prozent. Als mögliche Maßnahme wird eine Sperrung der Montanusstraße für den Durchgangsverkehr diskutiert.