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KonzertHeimparty mit Cat Ballou in Bergisch Gladbach

Lesezeit 3 Minuten
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Rockten den Löwen beim Heimspiel: Cat Ballou, v. l. Dominik Schönenborn, Oliver Niesen und Gastmusiker  Yannick Richter.  Foto: Luhr

Bergisch Gladbach – In langen Schlangen stehen die Fans auf dem Konrad-Adenauer-Platz, das Konzert von Cat Ballou ist seit Wochen ausverkauft. Das besondere Heimspiel der aus Bergisch Gladbach stammenden Musiker will sich niemand entgehen lassen. Da bedarf es keiner langen Ansagen: Mit einem nach vorn gehenden „Blootsbröder, Frönde för immer“, eröffnen die vier Musiker, die schon seit Kindertagen gemeinsam Musik machen, das Konzert vor 950 Besuchern im lediglich im „Gepäcknetz“ bestuhlten Bergischen Löwen.

Die 950 Fans im Saal sind umgehend in Bewegung. Unterstützt wird die Band von den Gastmusikern Yannick Richter (Gitarre) und Tim Niepalla (Percussions) – eine kraftvoll-eingespielte Besetzung für einen beachtlichen Abend. „Wir haben uns von klein auf gewünscht, hier einmal ein ganzes Konzert zu spielen“, bekennt Keyboarder Dominik Schönenborn. Selbst Tour-Manager Stefan Wolter wird vom Programm überrascht: „Für den Löwen haben die extra noch ein paar Songs zusätzlich reingenommen, aber die Set-List haben sie wie immer erst kurz vor dem Konzertbeginn fertig gemacht.“

Auch die Eltern der Bandmitglieder feiern mit

„Irjendwann sin mir alt und dann luure mir zoröck op die joode ahle Zick, op e Lääve voller Jlöck“, singen die Musiker mit Ende 20 auf der Bühne. Ein Mann mit Schnäuzer im Publikum freut sich besonders. „Als ich angefangen habe, Musik zu machen, habe ich gedacht: So eine Musik wird für deinen Sohn bestimmt nichts mehr sein“, sagt Michael Niesen, während sein Sohn Oliver an der Gitarre gerade den Löwen in einen großen Mitsingchor verwandelt. Der Vater und Gitarrist der Labbese strahlt: „Da bist du doch ein bisschen stolz, wenn du merkst, dass du ihm doch verdammt viel mitgegeben hast.“

Wie die Eltern der übrigen Musiker, die an diesem Abend ebenfalls in den Löwen gekommen sind, freut sich Niesen über den Erfolg von Cat Ballou, die ab dieser Woche auf Deutschland-Tournee unterwegs sind: „Die haben schon einen sehr guten Lauf.“

Das ist auch beim Konzert im Löwen zu spüren. Mit unbändiger Spielfreude mischen sie Songs vom aktuellen Album „Mir jetz he“ mit Klassikern wie dem Skateboard-Stück vom „Rollen“ und ganz neuen Liedern, die in der jüngsten Kreativphase nach der vergangenen Session in einer Hütte in Much entstanden sind. Dabei bringen Niesen, Schönenborn, Kevin Wittwer (Bass) und Michael Kraus (Schlagzeug) dem Publikum nicht nur kleine Tanzchoreographien bei, sondern auch Melodie-Sätze im Wechsel verschiedener Stimmgruppen. Kein Zweifel: Hier geben die Musiker auf der Bühne kein Konzert, hier feiern sie gemeinsam mit dem Publikum eine große Party.

„Hück steiht de Welt still“ – ein Gefühl, von dem mancher auch bei den lautstarken Zugabe-Rufen gar nicht genug bekommen kann. Da denken die Musiker auf der Bühne schon laut darüber nach, ob sie vielleicht nachher noch im „Quirls“ vorbeischauen sollen, so wie in alten Zeiten, als sie noch vor allem in Jugendzentren auf der Bühne standen. Ganz reduziert, allein mit semi-akustischer Gitarre gibt’s denn auch die letzte Zugabe „Morjens um vier“. Gut möglich, dass danach noch mancher bis dahin durchgefeiert hat.