Bergisch Gladbach – Dass Bensberg ein sogenanntes Parkleitsystem bekommt, auch mit elektronischen Anzeigetafeln, schien bislang abgemacht sein. Im Integrierten Handlungskonzept für den Stadtteil ist das Parkkonzept aufgeführt als eine der zahlreichen Fördermaßnahmen. Dass es beschlossene Sache sei, erfuhr die CDU-Fraktion nach ihrer jüngsten Anfrage; sie brauche dazu keinen Antrag zu stellen. Im vergangenen Jahr gab es im Fachausschuss einen Vortrag zum Thema.
Nun aber das: Die Stadtplaner stellen das Parkleitsystem als möglicherweise gar nicht erforderlich stark in Frage. Die Mitglieder im Ausschuss für Stadtentwicklung haben darüber zu beraten und auch zu entscheiden. Es scheint bei der neuen Mehrheitskooperation Grüne, SPD und FDP nicht ausgeschlossen, dass es eine Kehrtwende geben könnte.
Aufwertung der Parkschilder statt modernes Parkleitsystem
Statt eines dynamischen Systems, ähnlich wie dem bekannten in Bergisch Gladbach, sollen vorhandene Parkschilder des „Parkrings“ aufgewertet werden – das sind blaue Schilder, die den Autoverkehr zu den Parkflächen leiten sollen. Manchmal hängen sie an ungünstigen Stellen oder sind verdeckt.
Für die vorhandenen Tiefgaragen Schloßcenter und Schloßberg-Garage empfehlen die Planer eine Aufwertung. Sie seien überwiegend frei, auch in den Hauptverkehrszeiten. Das ist auch der Ansatzpunkt, mit dem die Stadtverwaltung den Verkehrspolitikern der Fraktionen den Schwenk schmackhaft machen möchte.
480.000 Euro für das Parkleitsystem seien zu hoch
In Bensberg führen halt alle Parkwege in die Schloßstraße. Das ist die Quintessenz der Untersuchung, diese hatten die Fachplaner schon in einem der vorherigen Ausschüsse präsentiert. Auch mit dem Wissen, dass alle öffentlichen Stellplätze in der Schloßstraße belegt seien, werde in dieser Straße nach einem Parkplatz gesucht. Dieses Verhalten werde sich auch bei einem dynamischen Parkleitsystem nicht ändern, unken die Planer. Die Konsequenz: Es würde viel Geld investiert für eine Situation, die sich nicht ändern lasse. Auch eine teure Technik mit in den Boden eingelassenen Sensoren wäre kein Allheilmittel gegen den Drang in die Schloßstraße. Die Investitionen seien bei knapp 480 000 Euro über fünf Jahre zu hoch.
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Das klassische System, mit den Infotafeln analog der Stadtmitte, funktioniere ebenfalls nicht: Nur drei Tiefgaragen hätten die dafür erforderliche Größe von 50 Stellplätzen. Das Parken an den Seitenstreifen werde mit den Sensoren ebenfalls nicht erfasst. Besser sei es, die vorhandenen Parkring-Schilder aufzuwerten und sich die Tiefgaragen anzuschauen.