Marode Brücken, Schwerlastmaut und zwei folgenschwere Stürze in der Bensberger Schloßstraße sind Hauptthemen in 2024.
RückblickVollsperrung der A 4 wird zur Geduldsprobe für Pendler aus Rhein-Berg

Die Sperrungen auf der A 4 im Rheinisch Bergischen Kreis sorgten in 2024 für viele Staus.
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Mit der Freigabe einer ersten Verkehrsachse über das Zanders-Gelände für Fahrradfahrer und Fußgänger entsteht im Mai 2024 erstmals seit fast zwei Jahrhunderten wieder eine zentrale Direktverbindung zwischen den bislang durch das Industrieareal voneinander getrennten Stadtteilen Gronau und Stadtmitte. Auf dem nun freien Weg durch die vormalige „Main Street“ des Industrieareals wird jenes Gelände begreifbar, das im Rahmen des Strukturförderprogramms Regionale 2025 ein neuer Stadtteil von Bergisch Gladbach werden soll.
Knapp 3000 Menschen sollen hier künftig wohnen, ebenso viele neue Arbeitsplätze entstehen. So hat es der Bergisch Gladbacher Stadtrat in seinen Leitlinien für die Entwicklung vorgegeben. Wer durch die nun freigegebene „Main Street“ schlendert beziehungsweise radelt, kann davon schonmal träumen.
Stützkonstruktion für die Brücke ist notwendig
Alles andere als traumhaft ist der Vorgeschmack, den eine erste Vollsperrung der A4 bei Untereschbach im Juli 2024 auf die seit Jahren geplante Erneuerung einer Brücke der vor mehr als 50 Jahren errichteten Autobahn bietet. Obwohl die zuständigen Planer ursprünglich Vollsperrungen ausgeschlossen hatten, lassen sie sich wohl nicht komplett vermeiden.
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Diesmal ist sie wohl nötig, um die Stützkonstruktion unter der Brücke fertigzustellen und die seit Wochen gesperrte Landstraße zwischen Bensberg und Untereschbach wieder einspurig öffnen zu können – bis provisorische Baustellenbrücken für die A4 daneben gebaut und die Autobahnbrücke schließlich abgerissen und neu errichtet werden kann.
Unzählige Lkw quälen sich über die Landstraßen
Die erste Vollsperrung allerdings lässt viele Menschen in Rösrath, Hoffnungsthal und Untereschbach kein Auge zumachen: Schon in der ersten Nacht quälen sich unzählige Lastwagen, die wie der übrige Fernverkehr eigentlich weiträumig um die Vollsperrung herumgeleitet werden sollten, durch die rheinisch-bergischen Orte. Und bis zur Fertigstellung der Autobahnbaustelle soll es noch viele Monate dauern . . .
Und das ist längst nicht die einzige Baustelle im Süden des Kreisgebiets: Eine der Hauptverbindungen zwischen Sülz- und Aggertal, die ehemalige B 55 (heute L 136) durch Overath-Heiligenhaus ist im Herbst seit über einem Jahr lediglich in eine Richtung zu befahren, weil in die Ortsdurchfahrt Heiligenhaus erneuert wird. Und auch die Baustellen für die Erneuerung der maroden Sülzbrücken in Rösrath-Hoffnungsthal und -Lehmbach dräuen bereits.
Die Stadt Overath hat bei Schwer- und Großraumtransporten bereits reagiert und verlangt von ihnen nun Gebühren für die besondere Beanspruchung von Straßen. Aufgrund ihrer Abmessungen und ihres Gewichts belaste bereits ein 30 Tonnen schwerer Lkw die Straße genauso stark wie 50.000 Kleinwagen, hat die Stadt Overath ermittelt.
Damit hatte niemand gerechnet: Das neu verlegte Pflaster in der Schloßstraße in Bensberg ist zur gefährlichen Stolperfalle geworden. Zwei Frauen sind über hoch stehende Steinkanten gestürzt und haben sich schwer verletzt. Beide Unfallopfer wollen rechtliche Schritte gegen die Stadt einleiten.