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Gutachten gefordertNaturschützer gegen Baugebiet in Kürten

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Kuerten

Blick auf die historische Dorfmitte von Kürten mit der Pfarrkirche St. Johannes Baptist und dem Pfarrhaus. Die Siedlungsstruktur reicht zurück bis ins Jahr 1308 mit der Ersterwähnung des Ortes als „Curtine“.

  1. Das Vorhaben ist politisch umstritten.
  2. Zwischen Kürten und Busch handele es sich um die letzte freie Fläche, so die Argumente der Kritiker.
  3. Die Umweltschützer fordern eine Untersuchung, die die Auswirkungen einer Bebauung überprüft.

Kürten – Der Bergische Naturschutzverein (RBN) lehnt das geplante Neubaugebiet „Auf der Brache“ ab. In einer schriftlichen Stellungnahme an Bürgermeister Willi Heider (parteilos) kritisierte RBN-Vorsitzender Mark vom Hofe die Zerstörung von Natur und Landschaft, um an der Antoniushöhe rund 23 freistehende Einfamilien- oder Doppelhäuser zu errichten.

Wie berichtet, ist das Vorhaben politisch umstritten: Bei der Abstimmung zur vorgezogenen Öffentlichkeitsbeteiligung im Planungsausschuss Anfang September hatten sich CDU und FDP mit einer Stimme Mehrheit gegen Freie Wähler, SPD und Grüne durchgesetzt.

Die letzte freie Fläche zwischen Kürten und Busch

„Vor dem Hintergrund des Klimawandels halten wir die Bebauung dieser Grünfläche für nicht vertretbar“, so vom Hofe. Zwischen Kürten und Busch handele es sich um die letzte freie Fläche, die als Kaltluftentstehungsgebiet von wichtiger Bedeutung für den Luftaustausch in der Region sei.

Eine entsprechende Untersuchung, die die Auswirkungen einer Bebauung überprüfe, sei „zwingend nötig“, forderte er. Warum die Gemeindeverwaltung dies ablehne, sei nicht nachvollziehbar. „Wir behalten uns daher vor, diesen Sachverhalt gegebenenfalls rechtlich überprüfen zu lassen“, kündigte vom Hofe an.

Verinselung von Biotopen mit nachteiligen Folgen für Tier- und Pflanzenwelt

Zudem zerstöre das geplante Baugebiet den Biotopverbund, führe zur Verinselung von Biotopen mit nachteiligen Folgen für Tier- und Pflanzenwelt. Um den Schaden zu begrenzen, reiche der verbleibende schmale Korridor im Bereich der Auffahrt zur Antoniushöhe nicht aus. „Wenn diese Funktion überhaupt noch von Relevanz sein soll, müsste ein deutlich breiterer unbebauter Streifen festgesetzt werden, was einer Halbierung des Plangebietes entspräche“, heißt es in der Stellungnahme.

Im Planungsausschuss waren die Freien Wähler allerdings mit ihrem Antrag gescheitert, ein Drittel der Fläche als Grünland-Pufferzone auszuweisen. „Es wäre nicht mehr wirtschaftlich“, hatte die Einschätzung von Bürgermeister Willi Heider gelautet.

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Auch den Plan, die Ausgleichsmaßnahmen für den „massiven Eingriff in den Naturhaushalt, aber auch in das Landschaftsbild“ in Bornen vorzunehmen, hält der RBN für fragwürdig. Das Naturschutzgesetz NRW sehe vor, Eingriffe an Ort und Stelle auszugleichen. Dafür sei laut RBN nicht einmal der Versuch unternommen worden.