Eine dichte Wolke Nebel strömte aus dem Rathaus, als Poseidon um 11.11 am gestrigen Donnerstag, 27. Februar, vor die Jecken in Kürten trat. Passend zum Kostüm von Bürgermeister Willi Heider riss der Himmel auf und die Sonne verdrängte den Regen. Der hatte die Rathhausstürmer an diesem Morgen zunächst verscheucht. Doch im Sonnenschein standen sie dann doch alle parat: Kürtener Bürgerinnen und Bürger, die Dürscheder Mellsäck, der Kürtener Karnevalsverein (KKV), die Karnevalsfreunde Bechen und der Musikverein Kürten, der mit Blasmusik für ordentlich Stimmung sorgte.

Das Bürgerhaus, vor dem sich der Bürgermeister mit Krone, Dreizack und Mikrofon aufstellte, war ganz in Blau gehüllt und gefüllt mit aquatischen Fabelwesen voller Netze und silbernem Glitter. Das diesjährige Motto lautete „Haifischzahn und Nixenpracht – Sechs Monde bis zur neuen Macht!“ Denn Heider geht in Rente, das Amt des Bürgermeisters wird an eine neue Person weitergegeben. „Ich werde meine übrigen paar Tage noch nutzen und den Rathaussturm verhindern“, kündigte er an, den Gartenschlauch, mit dem er die Jecken fernhalten wollte, im Anschlag.

Kaum hatte er den Platz vor dem Bürgerhaus nass gespritzt, stürmten die Narren los. Es dauerte kaum eine Minute, da standen das Dreigestirn der Dürscheder Melsäck und das Prinzenpaar Bechen schon vor dem Eingang. Dabei war auch Thorsten Kurpjuhn von dem KKV, der Poseidon das Mikrofon abnahm und ihm eine Schaufel überreichte, mit der er an der Gesamtschule Kürten, die noch saniert wird, „beim Buddeln helfen kann“. Heider nahm es mit Humor und verteilte die Schlüssel zum Rathaus.

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Thomas Rausch

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„Es ist immer schön, wenn beim Sturm auf das Rathaus alles gut geht“, sagte er. Auch im nächsten Jahr wolle er wieder dabei sein, wenn auch nur als Gast. „Ich freue mich darauf, das alles von der anderen Seite aus sehen zu können.“