In Kürten-Dürscheid haben die Dürscheder Mellsäck erstmals ein Dreigestirn proklamiert
KarnevalDürscheider feiern zum ersten Mal ein Dreigestirn
Im großen Jubiläumsjahr (50 Jahre KG Dürscheder Mellsäck, 25 Jahre Prinzengarde und 33 Jahre Tanzcorps) startet die Gesellschaft mit einer Premiere. Zum ersten Mal regiert ein Dreigestirn das närrische Volk in Dürscheid. Nachdem im letzten Jahr ohne Prinzenpaar gefeiert werden musste, schöpft man nun aus dem Vollen mit einem nur folgerichtigen Motto: „Widder in der Spur, mit Prinz, Jungfrau un Buur!“
Der „Gürzenich“ von Dürscheid platzte aus allen Nähten. Allein die drei Familien vom Dreigestirn brauchten ausreichend Platz. Mit ihnen zusammen feierten viele befreundete Vereine, darunter die Schlader Botze, Närrischen Sander, Ehrengarde Bergisch Gladbach sowie Dreigestirne und Prinzenpaare aus Nachbarorten und natürlich das närrische Dürscheider Volk eine fulminante Proklamation. Die 33 Kids der „Mellsäckchen“ durften sich mit großer Freude bei der Peter-Kalthoff-Stiftung aus Bechen bedanken.
Nicole Kalthoff und Marc Beer überreichten einen Scheck über 10.000 Euro, um Brauchtum und Karneval zu unterstützen. Nun sind die dringend benötigten neuen Kostüme in Reichweite. Zum 50-jährigen Jubiläum der KG gratulierte der Regionalverband Rhein-Berg im Bund Deutscher Karneval mit einer Urkunde für die Gesellschaft und einem Fahnenband für den „Plaggen“.
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Mit großem Jubel wurde Wilfried Fischer zum Ehrenpräsidenten ernannt. Seit 34 Jahren Mitglied der KG, davon die meiste Zeit im Vorstand und neun Jahre deren Präsident, hatte er im vergangenen Jahr die Geschicke der Mellsäck in jüngere Hände gelegt. Der neue Mann an der Spitze, Markus Dahl, attestierte seinem Vorgänger „Du warst das Gesicht der Gesellschaft“ und freute sich über die Bereitschaft des Ausgezeichneten, der KG weiter mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Nachdem die Narren im letzten Jahr ohne Tollitäten auskommen mussten, war der Höhepunkt der Prunksitzung in diesem Jahr umso schöner, auch wenn es für den, aus dem Amt scheidenden, Bürgermeister hieß, „heute zum letzten Mal“. Willi Heider proklamierte zwei Wiederholungstäter und eine Jungfrau, die „lange, lange“ gewartet hatte, bis ihr Traum „endlich, endlich“ in Erfüllung ging.
Ein „Neuling“ im Dürscheider Karneval ist Vera I. (Höbusch) trotzdem nicht. Die Vollblutkarnevalistin und erprobte Trainerin der Prinzengarde ließ es sich nicht nehmen, mit „ihrer“ Prinzengarde ein Tänzchen im Ornat zu wagen.
Prinz mit Vergangenheit
Sie hatte die Herren im Griff und will die Session „voll auskosten“. Prinz Hans-Peter II. (Roth) stand indessen schon einmal als närrisches Oberhaupt der Dürscheider auf der Bühne. Er war bereits 2013 Prinz und freute sich begeistert, es nochmal zu sein: „In einem Jahr, wo der Verein so viel Jubiläen hat und im ersten Dürscheider Dreigestirn!“
Nach seinem Einzug durch den Dürscheider Gürzenich fasste Prinz Hans-Peter II. sein Befinden auf der Bühne so zusammen: „Wenn es auch das zweite Mal ist, ist es Adrenalin pur!“ Sein größter Wunsch: Alle Närrinnen und Narren beim Rosenmontagszug bei Sonnenschein und 20 Grad wieder zu sehen. An dieser, für den 3. März eher untypischen Temperatur zu arbeiten, legte man vertrauensvoll in die Hände von Pastor Harald Fischer.
Der Bauer ist besonders wehrhaft
Besonders freute den Prinzen an seiner zweiten Nominierung jedoch, dass seine 98-jährige Mutter „Dat nochmal erleben darf“ und das Bürgermeister Heider zum ersten Mal ein Dreigestirn programmieren durfte. Bauer Peter I. (Thul) fühlte sich seiner Montur des wehrhaften Bauern sichtlich wohl. Als der „Dicke Pit“ hatt er sich allen wohlbekannt gemacht. Heider augenzwinkernd: „Du bist der Richtige mit einer Statur, vor der man Angst bekommen kann“, um Prinz, Jungfrau und das närrische Volk zu beschützen.
Mit „Raketen“ feierten die Narren Mellsäckchen, Saalkapelle oder Redner zu feiern. Zwischendurch blieb Zeit zum Schunkeln mit Micky Brühl und „abfeiern“ mit „Veedel vor 12“, bevor zum Finale die Prinzengarde tanzte.