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Aufzug mit Karnevalsbands abgesagtAfD trifft sich im Kölner Gürzenich – diese Gegendemos sind geplant

Lesezeit 3 Minuten
Die Polizei bereitet sich bei den Demonstrationen gegen die AfD auf einen Großeinsatz vor (Archivbild).

Die Polizei bereitet sich bei den Demonstrationen gegen die AfD auf einen Großeinsatz vor (Archivbild).

Die AfD erwartet am Mittwoch Abgeordnete aus Bund, Land und Kommunen im Gürzenich. Die Polizei bereitet sich auf den nächsten Großeinsatz vor.

Nachdem am Dienstagabend mit der Nubbelverbrennung der Karneval offiziell zu Ende geht, bereitet sich die Polizei schon auf den nächsten Großeinsatz vor.Wie berichtet, trifft sich am Aschermittwoch die AfD im Gürzenich zu ihrem zweiten „konservativen Metropolenkongress“. Veranstalter ist die AfD-Fraktion im Kölner Stadtrat. Seit Wochen formiert sich der Protest gegen die Veranstaltung. Nun steht fest: Insgesamt drei Gegenkundgebungen finden im Umfeld des Gürzenich statt.

Die wohl größte organisiert die Initiative „Köln stellt sich quer“ auf der Martinstraße. 1000 Menschen sind für die Kundgebung von 13 bis 17 Uhr bei der Polizei angemeldet. „Die AfD wählt diesen Ort mit Bedacht, im Herzen Kölns, da, wo gerade Karneval gefeiert wurde. Das AfD-Treffen dort begreifen wir als einen Affront gegen die Kölnerinnen und Kölner, als einen Angriff auf das, was Köln ausmacht und was in Köln gelebt wird“, teilte die Initiative mit.

Beatrix von Storch bei AfD-Veranstaltung im Gürzenich

Die Initiative Omas gegen Rechts hat zu einer weiteren Kundgebung auf der Straße Unter Goldschmied aufgerufen, 50 bis 100 Personen sind bei der Polizei angemeldet, genauso viele wie bei der Kundgebung auf der Gürzenichstraße/ Ecke Quatermarkt, zu der die Grüne Jugend Köln aufgerufen hat. Den Protesten wollen sich mehrere weitere Parteien und Gruppen anschließen, darunter die SPD Köln, Fridays for Future Köln und Klare Kante Cologne. Auch mehrere linksautonome Gruppen rufen in den Sozialen Medien zum Protest gegen das Treffen der AfD auf.

Eine Demonstration allerdings wurde kurzfristig abgesagt: Der Gründer und Ex-Vorstand der KG Ponyhof, Daniel Rabe, hatte zunächst einen Aufzug rund um den Gürzenich geplant, auch die Teilnahme mehrerer Karnevalsbands war im Gespräch. Am Dienstag folgte dann die Absage. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass man so eine kleine Gruppe doch lieber ignoriert“, sagte Rabe. Man wolle der AfD nicht noch mehr Aufmerksamkeit schenken.

Trotzdem rechnet die Polizei weiterhin mit erheblichen Verkehrsstörungen rund um die Kölner Altstadt. Man sei mit „starken Kräften im Einsatz“, sagte ein Sprecher. Auch Sperrmaßnahmen seien wahrscheinlich. Wo genau sie nötig werden, werde auf Grundlage der Einsatzlage entschieden. Die Polizei will am Mittwoch über ihre Kanäle in den Sozialen Medien darüber informieren.

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ wird aus der Spitze der Partei die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch im Gürzenich erwartet.

Die AfD-Politiker werden allerdings nicht im Festsaal des Gürzenich tagen, also nicht in der „guten Stube des Kölner Karnevals“, sondern in einem Nebenraum im Erdgeschoss, in dem normalerweise die Garderobe untergebracht ist. Köln-Congress-Chef Ralf Nüsser betonte zuletzt, er habe keine Handhabe, die Vermietung zu verhindern: „Das Parteiengesetz stellt klar, dass der Grundsatz der formalen Gleichbehandlung aller Parteien auch für die Vergabe öffentlicher Einrichtungen gilt. Da haben wir als Betreiber keine unterschiedliche Bewertung vorzunehmen.“