Neues Jahr, neue HerausforderungenSo wird 2021 für die Odenthaler Politik
Odenthal – Wie wird das Jahr 2021 in Odenthal? Auch ohne die berühmte Glaskugel zu Rate zu ziehen, drängen sich einige Themen deutlich auf.
Kommunalpolitik Im Gemeinderat wird es spannend. Die Wähler haben bei der Kommunalwahl dafür gesorgt, dass keine Fraktion allein entscheiden kann. Wechselnde Mehrheiten und Kompromisse werden je nach Thema gesucht und gefunden werde müssen. Einen Vorgeschmack darauf gab es schon bei der Abstimmung zur Ponywiese.Wirtschaft und Finanzen Der Kämmerer hat gewarnt: Der Gemeindehaushalt droht in Schieflage zu geraten. Wird nicht schnell gegengesteuert, droht in nicht zu ferner Zukunft die kommunalpolitische Zwangsjacke in Form eines Haushaltssicherungskonzeptes. Noch soll auf die Erhöhung der Grundsteuer B verzichtet werden, über kurz oder lang wird wohl an dieser Stellschraube gedreht werden müssen. Zumal Straßen marode sind und ein Millionenprojekt, die Sanierung des Trinkwassernetzes, in Vorbereitung ist.
Baugebiete Wiesen waren 2020 die Schlachtfelder der Kommunalpolitik. Auf der Dhünner Wiese sollen nun bald Bagger statt Ponys stehen. Hier gilt es 2021, politische Gräben zu überwinden und zur sachlichen Auseinandersetzung zurückzukehren. Die Wiesen in Erberich und an der Langen Geraden in Scheuren dürften erst einmal gesichert sein. Neue größere Ausweisungen sind mit den neuen Mehrheiten 2021 nicht zu erwarten.
Bildung Die Pandemie hat es ans Licht gebracht: Die Digitalisierung, besonders die der Schulen, ist ungenügend. Sie sollen besser ausgestattet werden. Ein Anfang wurde mit der Anschaffung digitaler Endgeräte gemacht. Den großen Wurf konnten die Grünen 2020 aber noch nicht durchsetzen, 2021 ist eine neue Chance. Große Erweiterungspläne für das Schulzentrum dürften erst mal in der Schublade verschwinden, die Signale stehen auf Erweiterung des Bestandes statt auf Neubauten. Das Dhünntalstadion kann dank Förderung vom Bund endlich saniert werden.
Digitalisierung Immerhin verfügen 70 Prozent der Odenthaler Haushalte nach Angaben der Verwaltung mittlerweile über die Voraussetzung für schnelles Internet. 2021 sollen auch abgelegenere Weiler folgen. Im Zentrum, Altenberg und am Dhünntalstadion sollen im Februar die technischen Voraussetzungen für ein frei zugängliches Wlan-Netz geschaffen werden. Das Rathaus will sich zur elektronischen Verwaltung mit vielen Online-Angeboten entwickeln.
Klimaschutz und Verkehr Das neue Verkehrskonzept soll im Sommer erarbeitet sein. Ziel ist es, ein stärkeres Gleichgewicht zwischen Autos, Bussen, Fahrrädern und Fußgängern zu schaffen. Daher soll auch das Radwegenetz weiter ausgebaut werden. Ob der Park & Ride-Parkplatz gegenüber vom Busbahnhof noch zu realisieren sein wird, ist fraglich. Die Grünen sind gegen das Vorhaben, weil sich dort ein schützenswerter Sumpfwald befindet. Ohne den Parkplatz gibt es allerdings auch keine finanzielle Förderung für den Kreisverkehr, der den Busbahnhof besser anbinden soll.Die Immobilien der Gemeinde sollen nach und nach energetisch saniert werden, die Solarenergie stärker in den Fokus genommen werden. Zudem will man au der Not eine Tugend machen und Möglichkeiten suchen, das Holz der kranken Fichten in den umliegenden Wäldern zur Energiegewinnung zu nutzen. Der sanierungsbedürftige Bauhof soll, so zumindest die Vision der Verwaltung, ein CO2-neutraler Bauhof werden.
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Regionale/Tourismus Für die Regionale 2025 bewirbt sich Odenthal schon im Januar um den begehrten B-Stempel für das Projekt Odenthal-Altenberg samt verbindender Dhünn. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Förderung. Der Tourismus, durch die Pandemie gebeutelt, soll durch neue Angebote gestärkt werden. In Vorbereitung sind ein barrierefreier Wanderweg, die Herstellung von Prinzenplatz und -blick sowie Projekte zur Klosterlandschaft der Zisterzienser. Streit gibt es noch um die geplante Via Memorialis.