Menschen des Jahres 2020Wir stellen Ihnen ganz besondere Persönlichkeiten vor
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Rhein-Berg – Viele Menschen haben das vergangene Jahr 2020 geprägt. Durch ihre Entscheidungen, ihren Mut, ihre Willensstärke und ihr Engagement sorgten sie für besondere Momente. Unsere Redaktion hat zwölf Frauen und Männer ausgewählt, um sie kurz vorzustellen. Sie stehen stellvertretend für viele andere. Leicht hätte die ganze Zeitungsausgabe mit Porträts solcher Menschen gefüllt werden können, die das Leben in Rhein-Berg bereichert haben. Dazu gehört Ahmad Edelby, ein ehrlicher Finder.
Der Flüchtling aus Syrien sorgte im November dafür, dass 9000 Euro wieder an ihre Besitzerin zurückgekommen sind, eine ältere Dame, die ihre Handtasche auf dem Parkplatz eines Discounters in Bergisch Gladbach verloren hatte. Als Ahmad Edelby einen Blick hineinwarf, stellte er erschrocken fest, was sich darin befand: lauter Bündel mit Geldscheinen. Er hatte nur einen Gedanken, das Geld in Sicherheit zubringen.
Dabei fiel im als erstes die Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge an der Senefelder Straße ein. Die DRK-Leitung verständigte die überglückliche Besitzerin. Ahmad Edelby, der von der Grundsicherung lebt, sagte, es sei selbstverständlich, was er getan habe: „Was einem nicht gehört, gibt man zurück. Beim nächsten Mal würde ich es wieder so machen.“
Anja Möldgen ist seit April in der Kreisverwaltung die neue Gleichstellungsbeauftragte. Die 48-jährige Verwaltungswirtin ist seit 1991 beim Kreis und war im Personal- und im Umweltamt tätig. Sie will sich für die Belange von Frauen einsetzen und in Netzwerken aktiv sein.
Dom unter neuer geistlicher Leitung
Thomas Taxacher wurde Anfang März in sein Amt als leitender Pfarrer der katholischen Gemeinden Odenthal und Altenberg eingeführt. 700 Gäste durften da noch zur Feier in den Dom kommen. Taxacher will Bewährtes sichern und neue, auch ökumenische Akzente setzen.
Fahne hoch für die Kultur
Roman Salyutov ist Pianist, Chefdirigent der Bergisch Gladbacher Sinfoniker und ein unverzichtbar rühriger Kulturmanager für die Stadt. In kulturfeindlichen Coronazeiten hat er mit zahlreichen kleinen Veranstaltungen den Stolz und Elan der Szene am Leben gehalten.
Gegen das Vergessen
Gertrud Kampmann, 90 Jahre alt, kümmert sich ehrenamtlich um die Stolpersteine in Bergisch Gladbach. Mit Putzlappen und Politur reinigt sie die in den Boden eingelassenen Messingtäfelchen. Die Stolpersteine erinnern an Opfer des Nationalsozialismus.
Neue Chefin der Arbeitsagentur
Nicole Jordy ist seit Februar die Chefin der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach. Als Juristin mit Zweitem Staatsexamen fing sie im Jahr 2000 bei der Agentur an und ist seit 2016 in der Geschäftsführung. Studiert hat die gebürtige Frechenerin in Köln und Kopenhagen.
Protest für mehr Klimaschutz
Chantal Reiher vom Fridays for Future-Organisationsteam fordert eindringlich mehr Klimaschutz. Bei ihrer 24-stündigen Mahnwache im September am S-Bahnhof zeigten Schüler der Protestbewegung, dass sie nicht aufgeben wollen, zu groß sind ihre Sorgen um die Zukunft.
Rettungssanitäter aus Berufung
Dieter Boxberg war 40 Jahre lang Rettungssanitäter, rund 35 Jahre davon wirkte er auf der Wache in Kürten. Im August wechselte er in den Ruhestand, verabschiedet vom DRK. Für ihn sei es kein Beruf, sondern Berufung gewesen, lobte DRK-Geschäftsführer Reinhold Feistl.
Schüler fordern Corona-Konzepte
Dario Schramm, Schüler der Integrierten Gesamtschule Paffrath, gewählt zum Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, setzt sich für die Mitbestimmung der Schüler bei Entscheidungen zu Corona-Regeln ein. Der 20-Jährige kritisiert die Planlosigkeit der Politik.
Unterstützung für die Tafeln
Erich und Roswitha Bethe haben mit einer segensreichen Idee die Arbeit der Tafeln unterstützt: Eine Million Euro spenden die Ehrenbürger von Bergisch Gladbach, damit in ganz Deutschland auch in Corona-Zeiten hilfsbedürftige Mitbürger von den Tafeln profitieren.
Ein Herz für Kirmes und Schausteller
Für bundesweites Aufsehen hat Burkhardt Unrau mit Aktionen für das Kulturgut Kirmes und ihre Schausteller gesorgt. Zu einer Infoveranstaltung an Laurentius im August holt er unter anderem NRW-Innenminister Herbert Reul und Deutschlands Schaustellerbund-Chef Albert Ritter nach Gladbach.
Franz Gheno, seit 2005 Geschäftsführer der gemeinnützigen Wöllnerstift gGmbH, hat sich zum Jahresende in den Ruhestand verabschiedet. Gheno hat die Einrichtung in Hoffnungsthal maßgeblich geprägt.