Strittiges ProjektPlanungsbüro stellt Varianten für Odenthals Park-and-Ride-Platz vor
- Um die Parkplatznot in Odethal zu mindern, soll am Schulzentrum ein Park-and-Ride-Platz entstehen.
- Das Projekt ist umstritten, beosnders der Naturschutz sieht hier Gefahren für ein angrenzendes Biotop.
- Das Planungsbüro hat nun zwei neue Entwürfe vorgestellt.
Odenthal – Die Verwaltung ist optimistisch, dass die Bedenken der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises gegen den geplanten Park-and-ride-Parkplatz auf dem Areal gegenüber dem Schulzentrum durch die neue Planung ausgeräumt werden können. Svenja Gest vom Planungsbüro Isaplan aus Leverkusen stellte im jüngsten Planungs- und Bauausschuss zwei Varianten für das umstrittene Vorhaben vor.
Beide sehen statt 67 nun nur noch 55 beziehungsweise 56 Stellplätze vor und halten nach Angaben von Gest die Abstände zum geschützten Biotop, zur Böschungskante und zur angrenzenden Siedlung ein. Letztere soll durch eine Lärmschutzwand geschützt werden. Die Varianten unterscheiden sich allerdings in der Anordnung der Stellplätze und der Verkehrsführung auf dem Parkplatz. Letztere ist einmal als Einbahnstraße, das andere Mal mit Gegenverkehr geplant. Die Anbindung an den Verkehr auf der Bergisch Gladbacher Straße soll in jedem Fall durch einen neuen Kreisverkehr erfolgen, der auch den Parkplatz am Schulzentrum anschließen würde und von dem sich die Verwaltung eine „Entschärfung“ der aktuellen Verkehrssituation verspricht.
Wasser wird gefiltert in Dhünn geleitet
Eine Herausforderung ist offenbar die Ableitung von Oberflächenwasser des feuchten Geländes, auf dem sich nach Angaben von Anwohnern eine Quelle befinden soll. Eine Versiegelung durch Stellplätze – der Flächenverbrauch soll bei rund 1700 Quadratmetern liegen – vergrößert das Problem. Das Oberflächenwasser soll nach den Vorstellungen der Planer in Mulden gesammelt und anschließend gefiltert in die Dhünn eingeleitet werden.
Wie berichtet, hatte der Naturschutzbeirat des Rheinisch-Bergischen Kreises die Pläne mit Hinweis auf den ökologisch bedeutsamen Wald an dieser Stelle zunächst abgelehnt und statt dessen vorgeschlagen, den bestehenden Parkplatz am Schulzentrum mit einer Parkpalette aufzustocken. Diese Variante, so rechnete Bauamtsleiter Uwe Koch vor, lasse aber weniger Stellplätze zu als die nun präferierten Varianten.
Kreisverkehr könnte so groß wie in Funkenhof werden
Zudem sei auf dem Parkplatz am Schulzentrum schon die Fahrradabstellanlage geplant. Auch unter den anderen überprüften Flächen im Gemeindegebiet habe sich keine Alternative für den P&R-Parkplatz ergeben. Sie schieden alleine schon wegen einer zu großen Entfernung von der Busstation am Schulzentrum aus.
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„Wir planen damit bis auf Zentimeter an das schützenswerte Biotop heran“, kritisierte Peter Sittart (Bündnis 90/Die Grünen) die Planung. „Tiere halten sich aber nicht an solche Grenzen.“ Nicola Ciliax-Kindling (CDU) beschäftigten die Höhe der Lärmschutzwand und die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger, Hans Mettig (BRO) die Größe des geplanten Kreisverkehrs. Der soll nach Angaben von Svenja Gest eher der Dimension des Funkenhofs entsprechen als der Größe des Kreisverkehrs in der Ortsmitte. Zu den Kosten von Parkplatz und Kreisverkehr und eventuellen Fördermöglichkeiten durch das Land machte die Verwaltung in der Sitzung keine Angaben, will die Informationen aber an die Fraktionen nachliefern.
P&R-Platz soll Parkplatznot mildern
Anwohner des Geländes kritisieren das Vorhaben und haben bereits schriftlich ihre Bedenken angemeldet. „Meiner Meinung nach ist das schützenswerte Biotop signifikant größer als eingezeichnet“, meint etwa Frank-Rainer Böhm. Andere bezweifeln, dass es wirklich gelingt, durch einen P&R-Parkplatz Autofahrer zum Umsteigen auf den Öffentlichen Personennahverkehr zu bewegen. Denn Odenthal verfügt über keinen eigenen Bahnanschluss. Um die Großstädte der Umgebung zu erreichen, müsste man daher zunächst vom Auto in den Bus, schließlich in Zug oder S-Bahn umsteigen. Vielmehr solle offenbar durch die P&R-Anlage die allgemeine Odenthaler Parkplatznot gemildert werden, so die Vermutung. Dafür allerdings gäbe es dann Standortalternativen, da die Nähe zur Busstation nicht mehr zwingend sei.