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SanierungOdenthaler Politik ärgert sich über vergebliche Einsparung beim Offenen Ganztag

Lesezeit 3 Minuten
Der L-förmige Bau der KGS Burg Berge in Blecher formiert sich um den Pausenhof. Im Vordergrund ein Spielgelände mit einem jungen Laubbaum.

Die KGS Burg Berge in Blecher soll mehr Raum für die Offene Ganztagsschule bekommen. Doch der Umbau ist teuer.

600.000 Euro sollen beim Umbau der Grundschule Blecher gespart werden. So viel wird die energetische Sanierung in Voiswinkel zusätzlich kosten.

Die Planung für den Umbau der Grundschule in Blecher, mit der man die künftigen Anforderungen des Offenen Ganztags erfüllen will, soll in einer um 600.000 Euro abgespeckten Variante fortgesetzt werden. Damit hat der Planungsausschuss den Weg für die Ausschreibung von Architekten- und Ingenieurleistungen frei gemacht.

Denn die Zeit drängt: Ab 2026 kommt schrittweise der gesetzliche Anspruch auf einen Platz im Offenen Ganztag. Rund fünf Millionen Baukosten für Blecher und zwei Millionen für Voiswinkel, das war den Fraktionen aber zu teuer – um fünf bis zehn Prozent sollten die Kosten deshalb gesenkt werden, hatte die Politik den Planern beim letzten Mal mit auf den Weg gegeben, die SPD hatte noch höhere Einsparungen gefordert.

Das zweite Geschoss an der Bergstraße soll eingespart werden

Nun legte Markus Berghaus vom Architekturbüro Retz das Sparergebnis vor: Danach soll auf das zweite Geschoss auf dem Gebäude an der Bergstraße verzichtet und dafür das Gebäude am Leimbacher Weg aufgestockt werden. Denn das Dach hier sei ohnehin sanierungsbedürftig. 140.000 Euro ließen sich so einsparen, meint der Architekt.

Weitere 75.000 Euro müssten nicht ausgegeben werden, wenn man das geplante Vordach der Pausenhalle schmaler ausführt. Noch einmal 60.000 Euro günstiger würde der Bau eines Sattel-, statt eines Pultdaches. Zusätzliche spare man laut Verwaltung Ausgaben bei technischen Anlagen, Erschließungs-, Planungs- und sonstigen Baunebenkosten.

Trotz der Einsparungen wurde Fläche gewonnen

Trotz der Einsparungen, so Berghaus, sei es gelungen, zusätzlich 37 Quadratmeter Fläche zu gewinnen und dem Wunsch der Grundschule Blecher nach einem Entree nachzukommen. Wolle man die Schule allerdings fast barrierefrei gestalten, so müsse man einen Aufzug einbauen, so Berghaus. Was wiederum Mehrkosten von 250.000 Euro verursachen würde.

Der Vorschlag der SPD, nach weiteren Einsparmöglichkeiten zu suchen und dafür auch die Vorschläge des Inklusionsbeirats zu nutzen, fand mit Blick auf den Zeitdruck für den Schulumbau keine Mehrheit, ebenso wenig der Einbau eines Aufzuges. CDU und Grüne stimmten für die Planung, deren Kosten von 4,5 Millionen auf 3,9 Millionen gesenkt wurden, SPD und FDP dagegen.

Ärger: Was in Blecher eingespart wurde, soll Voiswinkel mehr kosten

Die Freude über die Einsparungen schlug allerdings unmittelbar darauf in Ärger um, als die Ausschussmitglieder bemerkten, dass sie unbeabsichtigt auch über die Weiterplanung in Voiswinkel abgestimmt hatten, die wegen der energetischen Sanierung 600.000 Euro teurer ausfallen soll – eben die Summe, die man in Blecher gerade mühsam eingespart habe, ärgerten sich die Fraktionen.

„Die Vorgabe war, zehn Prozent einzusparen und nicht, die Kosten von rechts nach links zu schieben“, kritisierte Sonja Tewinkel (Die Grünen). Kosten einfach nachzuschieben sei ein Unding, ärgerte sich Eva Kuhl (FDP) und auch Stefanie Rudolph-Tieke (SPD) fand es problematisch, die Sache so stehenzulassen. Daher wurde erneut abgestimmt, die energetische Sanierung der Grundschule Voiswinkel ausdrücklich ausgenommen. Grüne, CDU und 2 SPD-Mitglieder stimmten dafür, FDP und ein SPD-Mitglied nahmen an der Abstimmung aus Protest nicht teil.