„Zustand ist beschämend“Aufgestaute Mängel an Odenthaler Kita in Hüttchen
Odenthal – Die Kindertagesstätte der katholischen Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Hüttchen weist viele bauliche Mängel auf. Das wurde im Haupt- und Finanzausschuss klar, dem eine lange Liste der dringend nötigen Reparaturen vorlag, zusammengestellt von der Stiftung Friedrich Ahlemeier-Breuer, dem Träger der Einrichtung.
Die geschilderten Mängel im und am Gebäudekomplex aus Alt- und Neubau, der sich im Eigentum der Kommune Odenthal befindet, reichen von beschädigten Fenstern und Türen, über feuchte Kellerräume und fehlende Dachdämmung bis hin zu gefährlichen Stolperfallen auf dem Außengelände, mit allen Risiken, die sich daraus für die 65 hier betreuten Kinder und die zehn Mitarbeiterinnen ergeben könnten.
100.000 Euro reichen zur Sanierung nicht aus
„Der Zustand des Kindergartens ist beschämend“, kommentierte Hans-Josef Schmitz, Chef der FDP-Fraktion, nachdem er sich mit der Fraktion vor Ort ein Bild gemacht hatte, und fand im Ausschuss noch drastischere Worte. Die „eigentlich wunderbaren Räume“ seien zur „Bruchbude“ geworden, meinte er. Ein Haushaltsansatz von 100.000 Euro reiche zur Sanierung nicht aus.
In ihrem Antrag drängte CDU-Fraktionsvorsitzende Nicola Ciliax-Kindling ebenso wie Schmitz auf schnelle Abhilfe, und einen Plan der weiteren Vorgehensweise, während Norbert Dörper (Bündnis 90/Die Grünen) von der Verwaltung Aufklärung forderte, wie es überhaupt zu einem derartigen Sanierungsstau habe kommen können.
Neuer Standort in Neschen?
Erhard Schulz (SPD) schlug angesichts der hohen zu erwartenden Umbaukosten die Bildung eines Arbeitskreises vor, um die Planungskosten zu senken, eine Idee, die sich aber nicht durchsetzen konnte.
„Wir sind seit einigen Jahren daran“, reagierte Bauamtsleiter Uwe Koch auf die Vorwürfe. Personalmangel und Überlegungen, für den Kindergarten eventuell in Neschen einen neuen Standort zu suchen, hätten für Verzögerungen gesorgt. Ein Konzept d könne im nächsten Planungsausschuss vorgestellt werden.
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Einige Mängel seien im vergangenen Jahr behoben worden, so Pfarrer Thomas Taxacher, qua Amt Stiftungsvorstand. Die Kinderwaschbecken verfügten nach dem Einbau von Warmwasserboilern nun über warmes Wasser – eine Forderung des Gesundheitsamtes zur Einhaltung der Hygienemaßnahmen in der Corona-Pandemie. Auch die neu eingebaute Haustür entspreche jetzt den geforderten Sicherheitsstandards, die Beleuchtung im Eingangsbereich und im Gruppenraum den Arbeitsschutzbedingungen.
Über die nötigen Haushaltsmittel zur Abarbeitung der dringendsten noch ausstehenden Reparaturen will der Rat am Dienstag entscheiden, das Folgekonzept – Sanierung oder vielleicht doch Neubau – will die Verwaltung im nächsten Planungsausschuss vorstellen.