Nicht nur Brücken werden auf der noch bis zum Dezember Regionalbahnstrecke im Aggertal saniert, sondern auch Gehölzarbeiten durchgeführt.
Bahn nutzt SperrungHolzarbeiten am verwaisten Regionalbahngleis in Overath
Flink fasst der stählerne Greifer die Krone des mehr als 15 Meter hohen Baums, ein „Tsssssst“ ist zu hören — und der Stamm ist durchgesägt. Die Baumkrone schwebt am Greifer sacht neben die Gleise der Regionalbahnstrecke in Overath. Die ist derzeit wie berichtet in Richtung Oberberg wegen Brückenbauarbeiten gesperrt. Und die Bahn nutzt die Sperrung, um auf ihrem Grund und Boden neben den Gleisen Gehölzarbeiten durchführen zu lassen.
Die Vegetationsarbeiten seien notwendig, um zu verhindern, dass geschädigte Bäume bei Unwettern auf die Gleise stürzen, erläutert Bahn-Sprecher Dirk Pohlmann auf Anfrage.
Das zeigt auch ein Blick auf die gefällten Eschen: Sie weisen allesamt jene markante Holzverfärbung auf, die typisch ist für das Eschentriebsterben. So geschädigte Bäume können recht unvermittelt umfallen (siehe „Eschenschäden“). Auch die Erlen und der Bergahorn einige Meter weiter weisen Schädigungen auf.
Rund zwei Drittel der Bäume seien geschädigt, so ein Mitarbeiter des Spezialunternehmens, das die Forstarbeiten im Auftrag der Deutschen Bahn durchführt.
Die Bäume, die der Menzi-Muck-Schreitbagger mit seiner Greifersäge in Stücke gesägt hat, werden am Bahndamm neben den Gleisen abgelegt und dann auf einem Rückewagen von einem Mobilbagger zur nächsten Straße gefahren. Von dort wird das Holz dann per Lastwagen abgefahren.
Von Oberberg haben sich die Forstspezialisten bereits bis kurz vor Overath vorgearbeitet und sind damit fast am Ziel.
Die Regionalbahnstrecke wird wegen der Brückenbauarbeiten in Engelskirchen-Loope allerdings noch bis Samstag, 9. Dezember, gesperrt sein.
Bis zum Abschluss der Streckensperrung verkehrt ab Overath in Richtung Oberberg ein Schienenersatzverkehr.
Eschenschäden
Das Eschentriebsterben wird durch einen 2007 erstmals in Deutschland aufgetretenen Pilz ausgelöst und führt dazu, dass die Wurzeln des Baumes sehr schnell abfaulen. Derart geschädigte Eschen können dann ohne größeres Einwirken von außen sehr unvermittelt umfallen.