Overath – Wasser, Bier, Wodka und Energy-Drinks stapelten sich auf dem Wagen mit offener Ladefläche, den die Polizei am Wochenende in einem Waldstück bei Overath aufgespürt hat. Dazu eine komplette Musik- und Lichtanlage. Offenbar sollte mit dem Material von der Ladefläche des Pick-up erneut eine illegale Party unter einer Autobahnbrücke bei Overath gefeiert werden.
Bereits im Juni hatte die Polizei wie berichtet eine illegale Party in einer Unterführung unweit des Gewerbegebiets Diepenbroich beendet, eine Woche später eine weitere hoch oben in den Hohlräumen einer Talbrücke der A4 über das Schlingenbachtal bei Vilkerath. Anfang August war eine weitere Party in einer Autobahntalbrücke bei Engelskirchen aufgeflogen. Am Wochenende sollte nun offenbar wieder unweit des ersten bekannt gewordenen Party-Orts eine Rave-Party steigen, in einer anderen A4-Unterführung mitten im Wald zwischen dem Gewerbegebiet Diepenbroich und Kotten auf der Höhe zwischen Agger- und Sülztal.
Party-Gäste fragten nach Weg
„Wir haben in der Nacht zu Sonntag gegen 23.40 Uhr einen Hinweis von jemandem bekommen, der an der Waschstraße im Gewerbegebiet nach dem Weg dorthin gefragt worden ist“, berichtet Polizeisprecher Christian Tholl auf Nachfrage. Offenbar habe es sich bei den Fragenden um Gäste gehandelt, die zur Party wollten.
Unter der A4-Unterführung im Wald fanden die Polizeibeamten dann den Pick-up-Wagen mit Neuwieder Kennzeichen. Mehrere Personen seien dabei gewesen. „Offensichtlich sollte die Party gerade aufgebaut werden, denn das passende Equipment wurde gerade abgeladen“, so Polizeisprecher Tholl. Rasch wurden weitere Streifenwagen zur Verstärkung alarmiert.
Niemand aus Overath oder Umgebung unter den Gästen
Zwar hätten die angetroffenen Personen zwischen 21 und 27 Jahren zunächst angegeben, sie seien für eine private Geburtstagsparty angereist, unter den Utensilien auf dem Pick-up hätten sich jedoch auch Preislisten für die Getränke-Auswahl befunden, so der Polizeisprecher. Das gesamte Veranstaltungsequipment sei „zur Gefahrenabwehr sichergestellt“ worden, berichtet der Polizeisprecher weiter.
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Das Fahrzeug selbst gehöre einem 27-Jährigen aus dem Kreis Neuwied. Auch die übrigen Beteiligten, deren Personalien aufgenommen wurden, stammen aus Rheinland-Pfalz. Wie bei den vorherigen illegalen Veranstaltungen war auch diesmal niemand aus Overath oder Umgebung unter den Beteiligten, die sich offenbar über soziale Netzwerke im Internet zu der Party verabreden. Gäste liefen unterdessen in der Nacht zu Sonntag nicht auf. „Offenbar sind sie schnell gewarnt worden“, vermutet Polizeisprecher Tholl.
Grund für Beliebtheit der A4 für Raves unklar
Neun vor Ort angetroffenen Person erteilte die Polizei Platzverweise. Nach Rücksprache mit Ordnungs- und gegebenenfalls Kreisgesundheitsamt würden nun Bußgeldverfahren eingeleitet. Warum sich die stets weit anreisenden Rave-Party-Organisatoren offenbar immer wieder Brücken der A4 für ihre Partys aussuchen, blieb laut Polizei auch diesmal offen.
Auch im Overather Ordnungsamt kann man sich das auf Nachfrage nicht recht erklärten. Noch immer liefen Ordnungswidrigkeitsverfahren von den vorherigen entdeckten Veranstaltungen, so Maximilian Kämpf vom Ordnungsamt auf Nachfrage: „Die werden allesamt weiter verfolgt.“
