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Tourismus in Rhein-Berg und OberbergMehr Übernachtungen in weniger Betten

Lesezeit 3 Minuten
Wanderweg

Tobias Kelter, Geschäftsführer von „Das Bergische“ geht davon aus, dass vor allem Wanderer das Bergische Land aufsuchen.

  1. In Rhein-Berg und Oberberg haben sich die Zahlen der geöffneten Betriebe vergangenes Jahr reduziert.
  2. Trotz Erhöhung der Kölner Bettanzahl ist es der Region jedoch gelungen, bei den Ankünften und Übernachtungen nun kräftig zuzulegen.
  3. Was lockt die Gäste nach Rhein-Berg und Oberberg und wo bleiben sie am längsten?

Bergisches Land – Im Bergischen übernachten mehr Menschen von auswärts. Das zeigen die Übernachtungszahlen, die das Landesamt IT.NRW für die Region Bergisches Land zusammengefasst hat. Demnach nahmen die Übernachtungen in der Region um 1,6 Prozent zu. Im Jahr 2018 hatte das Bergische Land lediglich ein Plus von 0,2 Prozent verzeichnet.

NRW-Spitzenregionen im zurückliegenden Jahr waren Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis mit einer Steigerung von 7,3 Prozent bei den Übernachtungen. Auch das Bergische Städtedreieck von Remscheid, Solingen und Wuppertal hatte ein Plus bei den Übernachtungen von 6,6 Prozent zu verzeichnen.

Besondere Situation in Rhein-Berg und Oberberg: Die Zahl der geöffneten Betriebe hat sich in der Region vergangenes Jahr um drei reduziert und damit die Zahl der angebotenen Betten um 89 verringert. Köln konnte 2019 hingegen sein Bettenangebot um 1322 erhöhen. Darauf weist auch die Naturarena Bergisches Land hin. Als Tourismusorganisation ist sie für die Vermarktung von Angeboten unter der Dachmarke „Das Bergische“ in Rhein-Berg, Oberberg und dem bergischen Rhein-Sieg-Kreis zuständig.

Vor allem Wanderer und Radfahrer zieht es in das Bergische Land

„Dass es der Region trotz der erneuten Erhöhung der Kölner Bettenzahl gelungen ist, bei den Ankünften und den Übernachtungen zuzulegen, stimmt uns besonders positiv, denn ein höheres Bettenangebot in Köln sorgt natürlich auch für weniger Messegäste im Umland“, bewertet Tobias Kelter, Geschäftsführer von „Das Bergische“, die Zahlen.

Er gehe daher davon aus, „dass vermehrt Wanderer das Bergische Wanderland mit den Qualitätswegen und den Streifzügen besuchen“. Auch die Bahntrassenradwege erfreuten sich immer größerer Beliebtheit und lockten Gäste zudem in die bergische Gastronomie, so Kelter. Für diese Vermutung spreche auch, dass die Ankunftszahlen insgesamt und die Übernachtungen vor allem im Oberbergischen Kreis angezogen hätten.

Der Rheinisch-Bergische Kreis habe sein Vorjahresergebnis bei den Übernachtungen um 0,5 Prozent und der Oberbergische Kreis sogar um 3,1 Prozent steigern können, betont er. Auch bei den Gästeankünften hätten Rhein-Berg und Oberberg „kräftig zugelegt“ – um 2,4 beziehungsweise 4,9 Prozent. „Unsere Region ist ideal für Kurzurlaube. Das führt natürlich dazu, dass man kürzere Aufenthaltszeiten und dementsprechend mehr Ankünfte haben muss, wenn man die gleichen Übernachtungszahlen erreichen will.“

Im Kreis Rhein-Berg sind mehr Tagesbesucher unterwegs

Der Rheinisch-Bergische Kreis habe aufgrund seiner Nähe zu den Ballungszentren weniger Touristen, dafür einen sehr hohen Anteil an Tagesbesuchern, die nicht übernachteten. „Im Oberbergischen sieht das dann schon etwas anders aus“, so Kelter: „Hier bleiben die Gäste deutlich häufiger für zwei bis drei Nächte.“

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Insgesamt habe es in der Region knapp 1,4 Millionen Übernachtungen und gut 635 000 Ankünfte gegeben. „Wir freuen uns sehr über die steigende Beliebtheit unserer Region und die erhebliche Bedeutung für den Tourismus als Wirtschaftsfaktor“, sagt Kelter.

Wander- und Radtourismus in den letzten Jahren deutlich zugenommen

Dabei bedauert der Geschäftsführer, dass die Zahlen „leider nichts über den Reiseanlass“ aussagten, da IT.NRW diesen nicht mit erfasse. „Daher wissen wir nie mit letzter Sicherheit, ob ein Gast aus beruflichen oder touristischen Gründen in der Region übernachtet“, so Kelter.

„Wir gehen aber davon aus, dass das Gros der Übernachtungen immer noch durch Geschäftsreisende entsteht, sind uns aber gleichzeitig auch sicher, dass der Wander- und Radtourismus in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat“, sagt der Touristiker. „Das berichten uns auch die Betriebe, die eng mit uns zusammenarbeiten.“