Kommentar zu EhrenamtRösrath scheint gerne auf unbequeme Geister zu verzichten
Rösrath – Geknirscht hat es seit langem zwischen ehrenamtlich Aktiven und der Rösrather Stadtverwaltung. Nach außen vernehmbar war das vor allem bei der Flüchtlingshilfe, im Herbst 2020 waren bereits intensive Gespräche zwischen Stadt und Ehrenamtlichen angesagt, am Ende kamen beide Seiten wieder zusammen.
Zu einer dauerhaften Verständigung hat das aber offenbar nicht geführt, die Ehrenamtlichen meldeten Mitte 2021 erneut große Probleme an. Dass alles perfekt läuft bei der Flüchtlingshilfe, behauptet auch die Stadt nicht, sie ist aber immer wieder auf die ehrenamtlich Aktiven zugegangen. Auch beim Projekt „Engagierte Stadt“ blieb die Stadt mit den Projekt-Aktiven im Dialog, jedenfalls über die bisherige Koordinatorin Kirsten Kirchhof.
Stadt hält Ehrenamtliche nicht von Rückzug ab
Dass dann trotzdem alles zusammen kam und die Aktivsten unter den Ehrenamtlichen bei der Flüchtlingshilfe und fast zeitgleich bei der „Engagierten Stadt“ das Handtuch warfen, ist für Außenstehende daher nur schwer nachzuvollziehen. Nachdem über den Rückzug der Aktiven nun aber bereits viel geredet und geschrieben worden ist, scheint es angebracht, die Entscheidungen der Ehrenamtlichen zu akzeptieren.
Diesen Weg hat die Stadt eingeschlagen, sie ist nun auf der Suche nach einem „Neustart“. Dass sie nicht noch einmal versucht hat, die Ehrenamtlichen von ihrem Rückzug abzubringen, könnte aber auch darauf hindeuten, dass sie auf seit langem unbequeme Geister wie die Flüchtlingshilfe-Aktiven nun vielleicht gerne verzichtet.
Viel Erfahrung geht verloren
Das ist angesichts einer inzwischen langen Beziehungsgeschichte zwischen den Beteiligten und einer mittlerweile wohl festzustellenden Zerrüttung vielleicht vernünftig. Dennoch steht die Stadt vor einem Scherbenhaufen, und es ist fraglich, ob sich eine so engagierte Arbeit wie bisher wieder aufbauen lässt.
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Engagierte Ehrenamtliche werden sich nicht aus dem Hut zaubern lassen, manche Interessierte werden sich von dem aktuellen Hin und Her womöglich auch abgeschreckt fühlen. Finden sich trotzdem neue Aktive, müssen sie sich erst mühevoll einarbeiten – mit den Ehrenamtlichen, die sich jetzt zurückgezogen haben, geht viel Erfahrung verloren.