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WirtschaftsjuristinBondina Schulze ist Kandidatin der Grünen in Rösrath

Lesezeit 3 Minuten

Mit grünen Themen sieht sich Bondina Schulze (Grüne) genau da, wo viele Rösrather der Schuh drückt.

Rösrath – Neue Akzente setzen und ihren eigenen Stil pflegen will Bondina Schulze, Bürgermeisterkandidatin der Grünen. „Ich setze auf ein kollegiales Miteinander“, sagt sie zur angestrebten Rolle der Rathaus-Chefin. Führungserfahrung bringt die Diplom-Wirtschaftsjuristin durch ihre Tätigkeit als Personalreferentin bei einem großen Logistikunternehmen mit.

Sie sei es gewohnt, Entscheidungen zu treffen, sagt sie. Frauen führen anders als Männer – das ist Schulzes Erfahrung: Frauen würden „sich mehr die Stimmung der Belegschaft anhören“ und sich „vor die Mitarbeiter stellen“.

Sie legt Wert auf eine gute personelle Ausstattung der Stadtverwaltung

Auf eine gute personelle Ausstattung der Stadtverwaltung legt Schulze Wert: „Ich möchte die Verwaltung so aufstocken, dass die Mitarbeiter nicht bis an die Haarspitzen ausgelastet sind“, sagt sie. „Wir verlieren gute Leute an andere Verwaltungen, und es ist nicht nur das Geld.“

Die Beschäftigten seien „von sich aus motiviert“ und sollten nicht verprellt werden. Mit einem guten Team könne die Stadt den Bürgern „besseren Service bieten“. Mit verstärkter Digitalisierung lasse sich der Service zudem vereinfachen.

Es werden weibliche Vorbilder gebraucht

Schulze findet es „großartig“, dass sich neben ihr selbst auch FDP-Politikerin Andrea Büscher und damit eine zweite Frau um das Bürgermeisteramt bewirbt: „Da haben die Bürgerinnen und Bürger wirklich eine Wahl.“ Zudem, sagt sie, sei die Wirkung, die weibliche Vorbilder für junge Frauen haben, nicht zu unterschätzen.

Mit grünen Themen sieht sich Schulze genau da, wo viele Rösrather der Schuh drückt. So sei die Bürgerbeteiligung, die immer wieder eingefordert wird, ein urgrünes Anliegen – die Parteiarbeit laufe basisdemokratisch. Als Beispiel nennt sie die Debatte um die Neugestaltung des Sülztalplatzes: „Da hätte ich viel früher begonnen mit der Beteiligung.“

So würde Schulze im Rathaus „neue Routinen“ etablieren, dazu würde gehören, „Entscheidungen nicht gegen die Bürger, sondern mit den Bürgern“ zu finden. Es müsse Information im Vorfeld geben und nicht erst, wenn Unmut aufkomme. Dabei räumt Schulze ein, es nicht allen recht machen zu können. „Das muss man aushalten“, sagt sie knapp.

Für die Zukunft wünscht sie sich alternative Wohnformen

Als wichtiges Anliegen nennt sie auch bezahlbaren Wohnraum. „Da haben wir im Stadtrat schon ein bisschen was erreicht“, sagt sie mit Blick auf Geschosswohnungsbau in Venauen und auf dem Reusch-Gelände. Für die Zukunft wünscht sie sich auch alternative Wohnformen, etwa Senioren-WGs.

Geeigneter Wohnraum für Ältere sei eine Herausforderung. Bei der Integration von geflüchteten Menschen habe Rösrath durch die dezentrale Unterbringung viel geleistet, doch sollten die Neu-Bürger aber „noch mehr ins Gemeinschaftsleben einbezogen werden“. Auf die Fahnen schreibt Schulze sich auch, bis 2030 eine klimaneutrale Stadtverwaltung zu schaffen. Das sei „mit relativ kleinem Aufwand“ machbar. Das Freizeitangebot für Jugendliche will Schulze ausbauen: Was sinnvoll ist, will sie insbesondere mit dem Jugendparlament erarbeiten. In der Verkehrspolitik sollte die Stadt „die Verkehrsräume neu aufteilen“.

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In Bensberg geboren, lebte Schulze als Kind drei Jahre in Südafrika. Das Apartheid-Regime habe sie angeregt, sich für die Gleichberechtigung aller Menschen einzusetzen, sagt sie. Seit 1975 lebt sie in Rösrath, sie ist 56 Jahre und verheiratet.