Kommentar zum 100. GeburtstagEhrung für Philomena Franz in Rösrath ist überfällig
Rösrath – Eine beeindruckende Leistung hat die Rösrather Stadtgesellschaft in den letzten beiden Tagen hingelegt. Mit dem Programm zum 100. Geburtstag der verdienten Zeitzeugin und Holocaust-Überlebenden Philomena Franz, die viele Jahre in der Stadt lebte, gelang es, die Lebensleistung der Jubilarin angemessen zu würdigen.
Dass dies nicht nur das Anliegen des kleinen Vereins Philomena-Franz-Forum war, zeigte das große Interesse von über 120 Menschen, die zum „Poetischen Nachtgebet“ in der Kirche St. Servatius kamen und auch für einen voll besetzten Bergischen Saal in Schloss Eulenbroich sorgten.
Mitglieder des Forums haben einen Nerv getroffen
Die engagierten Mitglieder des Philomena-Franz-Forums haben einen Nerv getroffen – in Rösrath und weit darüber hinaus: Das lässt sich auch an der Unterstützung ihrer Tagung durch namhafte Sponsoren ablesen – dazu gehören der Landschaftsverband Rheinland, die Bethe-Stiftung, die Kulturstiftung der Allianz und die Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln.
Dieser große Schulterschluss im Geist von Philomena Franz könnte auch die Verantwortlichen in der Rösrather Kommunalpolitik beeindrucken, die sich bisher nicht dazu entschließen konnte, die frühere Mitbürgerin zu würdigen.
Rösrather Politik findet keine gemeinsame Linie
Anders als die Stadt Bergisch Gladbach, wo Philomena Franz heute wohnt und die im Vorjahr ohne langes Hin und Her die Ehrenbürgerschaft für die Zeitzeugin beschloss, findet die Rösrather Politik immer noch keine gemeinsame Linie. Viele kommunalpolitisch Aktive unterstützten in den letzten Tagen das Programm zum 100. Geburtstag der Jubilarin, mit ihrer Anwesenheit in St. Servatius und im Schloss Eulenbroich schlossen sie sich der Stimmung in der Öffentlichkeit an.
Das könnte Sie auch interessieren:
Zu hoffen ist, dass sie es schaffen, auch die Zögerlichen im Stadtrat von einer Ehrung für Philomena Franz zu überzeugen. Mit ihrer Unterstützung für das Programm zum Geburtstag von Philomena Franz hat die Rösrather Stadtgesellschaft dieses wichtige Signal eingefordert. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür, der Stadtrat sollte nun eine beherzte Entscheidung treffen.